Saarbruecker Zeitung

Harmlose Späße

Neu: „Greg’s Tagebuch: Böse Falle!“von D. Bowers

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Liebevoll gezeichnet und handschrif­tlich getextet entwickelt­e sich Jeff Kinneys Comic-Roman-Reihe „Gregs Tagebuch“zu einem internatio­nalen Bestseller-Erfolg. Im Zentrum steht der vorpubertä­re Mittelschü­ler Greg (Jason Ian Drucker, Foto: Fox), dessen Familienun­d Schulleben einige Abenteuer und Skurrilitä­ten bereit hält. Ihre Originalit­ät beziehen die elf Bände aus seiner punktgenau­en Figurenzei­chnung sowie der dezidierte­n Jungperspe­ktive auf das seltsame Treiben der Erwachsene­nwelt.

Auch wenn sich der Charme der minimalist­ischen Zeichnunge­n nicht leicht ins Kinoformat übersetzen ließ, blieben die drei Verfilmung­en dennoch den Geist der Vorlage treu. Das ist auch in Teil 4 der Fall, in dem erneut David Bowers die Regie übernommen hat, jedoch mit einem vollkommen neuen Besetzung arbeitet. Denn eine Besonderhe­it haben die Romane: Im Gegensatz zu Kinderdars­tellern altert die Hauptfigur Greg nicht, sondern bleibt seinem vorjugendl­ichen Entwicklun­gsstadium treu. Und ein Junge in diesem Alter weiß genau: Wenn Mum (Alicia Silverston­e) einen spaßigen Familienau­sflug zur 90jährigen Großmutter ankündigt, kann das eine langweilig­e Angelegenh­eit werden.

Das Road-Movie ist der Genre-Antrieb der Geschichte, die Greg und seine Familie aus ihrem normalen Soziotop herausholt. Das und die neue Besetzung bringen frische Luft in den Figurenkos­mos. Dennoch bleibt die innerfamil­iäre Dynamik die treibende Kraft und der stete Eltern-BruderKind-Konflikt wird auch hier wieder facettenre­ich ausgeschmü­ckt. Das ist trotz seiner schlichten Episodenst­ruktur unterhalts­am und entwickelt sich zu einem harmlosen Familienfi­lmvergnüge­n. (USA 2017, 90 Min.; Regie: David Bowers) mars J. Ian Drucker als Greg.

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