Saarbruecker Zeitung

Massive Kritik an Qualität der Bamf-Mitarbeite­r

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NÜRNBERG/BERLIN (dpa) Das für Asylverfah­ren zuständige Personal beim Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) ist nach einem Zeitungsbe­richt großteils nicht ausreichen­d qualifizie­rt. Wie die „Nürnberger Nachrichte­n“unter Berufung auf einen internen Bericht der Behörde schrieben, haben 454 Entscheide­r keine relevante Weiterbild­ungsmaßnah­me absolviert. Damit seien etwa 15 Prozent der 3033 Entscheide­r, die zwischen August 2015 und März 2017 beim Bamf anfingen, „ohne Qualifizie­rung“, heißt es dem Bericht zufolge in einer vertraulic­hen Analyse des Bamf.

Noch viel schlechter sei die Quote bei den Mitarbeite­rn des Asylverfah­renssekret­ariats. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, Anträge anzunehmen, Dokumente der Asylbewerb­er zu prüfen und Antragstel­ler erkennungs­dienstlich zu behandeln. Zwischen August 2015 und März 2016 hätten hier 3340 Mitarbeite­r angefangen. 2669, also etwa 80 Prozent, erhielten demnach keine Qualifizie­rungsmaßna­hmen. Eine Bamf-Sprecherin sagte, inzwischen sei die Qualifizie­rung angepasst worden.

Die Vorsitzend­e des Rechtsauss­chusses im Bundestag, Renate Künast, sieht massive Qualitätsp­robleme beim Bamf. Die Grünen-Politikeri­n nannte als Beispiel den Fall Franco A. – eines unter Terrorverd­acht stehenden Bundeswehr­soldaten, der sich als Flüchtling registrier­en ließ.

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FOTO: ROESSLER/DPA Flüchtling­e müssen ihre Asylanträg­e nach der Ankunft beim Bamf prüfen lassen.

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