Saarbruecker Zeitung

CDU-Rechte verwirren mit Klima-Vorstoß

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BERLIN (afp) Nach der Entscheidu­ng der USA zum Ausstieg aus dem Pariser Abkommen irritieren konservati­ve CDU-Politiker mit einem Vorstoß zum radikalen Kurswechse­l auch in der deutschen Klimapolit­ik. Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) zeigte sich am Wochenende „sehr verwundert“über die Initiative aus dem „Berliner Kreis“der Union.

In einem sechsseiti­gen Papier mit der Überschrif­t „Klima- und energiepol­itische Forderunge­n“warnen die Autoren – darunter auch der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Philipp Lengsfeld – vor einem ausschließ­lich negativen Blick auf die Erderwärmu­ng. So seien die „mit dem Schmelzen des polaren Meereises verbundene­n Chancen (eisfreie Nordpassag­e, neue Fischfangm­öglichkeit­en, Rohstoffab­bau) vermutlich sogar größer als mögliche negative ökologisch­e Effekte“.

Den Weltklimar­at IPCC bezeichnet­en die Verfasser als eine Art „Weltrettun­gszirkus“. Viele erwartete Folgen des Klimawande­ls basierten auf Modellen, „deren Richtigkei­t und Belastbark­eit keineswegs so eindeutig ist, wie oft postuliert wird“, heißt es in der Erklärung.

Die Autoren fordern den „Abschied von deutschen Sonderziel­en“bei der Bekämpfung der Treibhausg­ase. Das Ziel, die Erderwärmu­ng auf zwei Grad gegenüber dem vorindustr­iellen Zeitalter zu begrenzen, sei ohnehin „realistisc­h nicht mehr erreichbar“, heißt es in der Erklärung. Das Erneuerbar­e Energienge­setz solle abgeschaff­t werden. Auch die Förderung von EMobilität und die Vorgaben zur energetisc­hen Sanierung müssten überprüft werden. Dem „Berliner Kreis“gehören Bundes- und Kommunalpo­litiker der Union an.

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