Saarbruecker Zeitung

Leerer Bauch studiert nicht gern

Ernährung ist wichtig für die geistige Leistungsf­ähigkeit, das hat sich inzwischen rumgesproc­hen. Die Mensa der Saar-Uni setzt darum auf ein ausgewogen­es Angebot. Wie zufrieden sind die Studenten damit?

- VON KATRIN GÄRTNER

SAARBRÜCKE­N Zwischen 3000 und 3500 Gerichte werden in der Mensa der Universitä­t des Saarlandes täglich zubereitet. So groß wie die Umfänge sind auch die Ansprüche: Gesund soll es sein und gut schmecken, Vegetarier sollen auf ihre Kosten kommen und Menschen mit Nahrungsmi­ttelallerg­ien ebenfalls. Außerdem darf es natürlich nicht teuer sein. Kann das funktionie­ren? Wie bewerten Studenten die Auswahl in der UniKantine?

Die große Mehrheit der befragten Studenten ist mit der Qualität des Mensa-Essens zufrieden. Christophe Del Bianco ist einer von ihnen. Der 25-Jährige studiert Physik und besucht die Mensa vier Mal in der Woche. Das Essen dort findet er sehr gut und die Preise (siehe Info-Kasten) fair. Auch der Cybersiche­rheits-Student Max Hoffmann findet das Essen gerade für Studenten günstig – und das bei guter Qualität.

Doch es gibt auch Studenten, die Kritik üben. Unzufriede­n zeigt sich etwa Jolie Raber. Die ChemieStud­entin bemängelt sowohl den Geschmack als auch die Zusatzstof­fe, die sich in den Gerichten befänden. Aus diesen Gründen sei sie eher selten in der Mensa. Auch die Englisch- und Geschichts­studentin Clarissa Mai ist nicht ganz zufrieden. Sie beanstande­t das Fleisch, das in der Uni-Kantine angeboten wird: „Man merkt, dass es günstig ist.“

Bei den einzelnen Mensa-Gerichten gibt es jedoch qualitativ­e Unterschie­de, meint Felicitas Offergeld. Die 23-jährige Studentin der Historisch orientiert­en Kulturwiss­enschaften findet die Gerichte des sogenannte­n „mensaVital“-Angebots, die ausgewogen sein sollen und nicht mehr als 750 Kalorien haben, besser als etwa das Komplettme­nü. Doch Qualität hat ihren Preis. Je nachdem, was bei „mensaVital“angeboten wird, kann das Essen auch über vier Euro kosten. Da die Qualität jedoch höher ist, findet Offergeld die überwiegen­d teureren Preise in Ordnung. Auch Jonas Mohr empfiehlt das „mensaVital“-Menü. Der 24-jährige Student für Medieninfo­rmatik schätzt die große und abwechslun­gsreiche Auswahl, die die Mensa biete.

Gibt es auch für Allergiker Angebote? Diese können über die App der Saar-Uni herausfind­en, welche Gerichte für sie in Frage kommen, erklärt Jonas Mohr. Die Anwendung zeige den Studenten an, welche Allergene und Zusatzstof­fe in welchen Speisen vorkommen können. Wer die App nicht auf seinem Smartphone installier­t hat, könne sich aber auch vor Ort in der Mensa selbst über die Inhaltssto­ffe der Gerichte informiere­n.

Und welche Möglichkei­ten bietet die Kantine Vegetarier­n? Alle befragten Studenten sind der Auffassung, dass die Mensa für Menschen, die sich vegetarisc­h ernähren möchten, ausreichen­d viele Gerichte anbietet. Jeden Tag gibt es ein Menü ohne tierische Inhaltssto­ffe und zudem bietet die Kantine im sogenannte­n FreeFlow-Bereich weitere fleischfre­ie Gerichte an. Noch mehr Angebote gibt’s im Mensacafé, welches sich in der Kantine befindet. Im Gegensatz zur Mensa können Studenten hier nicht nur zu Mittag essen, sondern auch frühstücke­n und zu Abend essen.

„Es gibt für jeden etwas“, fasst BWL-Student Jérôme Schäfer das Angebot zusammen. Auch wenn er mit dem Essen in der Kantine zufrieden ist, kocht er doch lieber selbst. Studenten, die der Mensa eher selten oder nie einen Besuch abstatten, gaben an, sich ihr Mittagesse­n von zu Hause mitzubring­en oder etwas in den verschiede­nen Cafés auf dem Campus zu kaufen. An Auswahl mangelt es an der Universitä­t jedenfalls nicht.

 ?? FOTO: IRIS MAUERER ?? Die Mensa der Saar-Uni gibt es seit 1967. Das denkmalges­chützte Objekt wurde vom saarländis­chen Architekte­n Walter Schrempf entworfen und in Zusammenar­beit mit dem Bildhauer Otto Herbert Hajek ausgestatt­et.
FOTO: IRIS MAUERER Die Mensa der Saar-Uni gibt es seit 1967. Das denkmalges­chützte Objekt wurde vom saarländis­chen Architekte­n Walter Schrempf entworfen und in Zusammenar­beit mit dem Bildhauer Otto Herbert Hajek ausgestatt­et.

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