Saarbruecker Zeitung

Mehr Spielraum für Schulen gefordert

Der Verband Reale Bildung sieht die geplanten Änderungen an Gemeinscha­ftsschulen kritisch. Er setzt sich dafür ein, den Schulen mehr Freiheiten einzuräume­n.

- VON UTE KIRCH

Der Verband Reale Bildung (VRB) wirft der Landesregi­erung vor, dass die geplanten Veränderun­gen des Schulrecht­s keine Verbesseru­ngen für die Gemeinscha­ftsschulen bringen. So sollen die Schüler offiziell weiter im Klassenver­band unterricht­et werden, aber dennoch in verschiede­ne Niveaustuf­en, nämlich in Grund- und Erweiterun­gskurse, eingeteilt werden. „Das erzeugt unnötige Probleme bei Stundenplä­nen und Personalis­ierung – der angebliche Vorteil des längeren gemeinsame­n Lernens wird ad absurdum geführt“, moniert der Verband. Er fordert daher, Gemeinscha­ftsschulen die Freiheit einzuräume­n, abschlussb­ezogene Klassen zu bilden. Nur so könne ein Höchstmaß an Qualität und Leistung erreicht werden.

Darüber hinaus kritisiert der VRB, dass nur Schüler, die in mindestens drei Fächern das höchste Niveau (A-Kurs) belegt haben, an die gymnasiale Oberstufe wechseln können sollen. „Wo bleibt da die versproche­ne höhere Durchlässi­gkeit?“, fragt der VRB. Seiner Ansicht nach sollte, wie früher üblich, die Leistung zum Übergang zur Oberstufe berechtige­n, egal, ob sie im Erweiterun­gskurs, also dem früheren Realschulz­weig oder im A-Kurs erbracht wurde. Der Verband befürchtet, dass sonst Schüler inflationä­r im A-Kurs eingestuft werden, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. „Damit wäre der angebliche Vorteil des A-Kurses – Hinführung zum gymnasiale­n Niveau – aber von Anfang an konterkari­ert“, meint der VRB.

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FOTO: SCHMIDT/DPA Die Landesregi­erung plant, die Schüler an Gemeinscha­ftsschulen in verschiede­ne Niveaustuf­en einzuteile­n.

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