Saarbruecker Zeitung

Mit „Monstern“gegen Kaugummis

- VON LUKAS BEHR Produktion dieser Seite: Markus Säftel, Jörg Wingertsza­hn Jörg Laskowski

Es schmeckt. Es klebt. Es sieht nicht schön aus. Wer Pech hat, tritt hinein und ärgert sich über verklebte Schuhe. Bei einem Spaziergan­g durch die Saarbrücke­r Innenstadt kann man fast überall Kaugummifl­ecken auf dem Boden finden. „Kaugummi macht Spaß und schmeckt“, sagt ZKEPresses­precherin Judith Pirrot. Doch die Verunreini­gung durch den klebrigen Kaugenuss nehme stetig zu.

Vergangene­s Jahr wurde die Bahnhofstr­aße mit einer Hochdruckr­einigungsm­aschine von den Flecken befreit. Laut Pirrot beliefen sich die Kosten dafür auf 90 000 Euro. „Am Ende hätten wir gerade noch mal von vorne anfangen können“, erinnert sich die Pressespre­cherin. Die Bahnhofstr­aße sei innerhalb kürzester Zeit wieder mit Kaugummis übersät gewesen. Deshalb veranstalt­et der Zentrale Kommunale Entsorgung­sbetrieb (ZKE) einmal im Jahr eine Aktion, um die Saarbrücke­r über die Verschmutz­ung zu informiere­n.

Gestern war es wieder so weit. Frau Pirrot und ihr Team stellten auf dem Rabbiner-Rülf-Platz neben dem Infomobil spezielle Mülleimer auf und verteilten Kaugummis an vorbeilauf­ende Passanten. Es sei keine Aktion gegen Kaugummis, sondern für richtige Entsorgung. Die Kaugummis wurden mit sogenannte­n „Kaugummi-Monstern“ausgehändi­gt. Diese bestehen aus dünnem Papier, in denen man die durchgekau­te Masse nach dem Genuss einwickeln und wegwerfen kann. „Die Idee dafür entstand im ZKE-Kollegium“sagt Judith Pirrot. „Wir wollten mit etwas Spaßigem auf die Problemati­k aufmerksam machen.“Außerdem informiert­en die „Monster“darüber, dass Kaugummis auf den Boden zu spucken, eine Ordnungswi­drigkeit ist und mit einem Bußgeld von 15 Euro geahndet werden kann. Für Hans Müller ist die Aktion ein kleiner Anstoß, um die Saarbrücke­r und Saarbrücke­rinnen auf das Problem aufmerksam zu machen. Er sieht aber die Auswirkung­en der Veranstalt­ung als eher gering an. „Doch vielleicht nützt es ja was, die Hoffnung stirbt ja bekanntlic­h zuletzt“, sagte der 56-jährige.

„Ich finde man sollte die Leute darauf ansprechen, wenn sie Kaugummis oder Zigaretten einfach so auf den Boden werfen“, schlug Jutta Schweitzer vor. Bei vielen Leuten sei reine Gedankenlo­sigkeit der Grund für die Verunreini­gung der Stadt.

Neben der gestrigen Veranstalt­ung werde es noch weitere Aktionen im Rahmen der Kampagne„Sauber ist schöner“geben, um die Landeshaup­tstadt aufzuwerte­n. Laut Judith Pirrot steht dabei im Vordergrun­d, die Aktionen positiv und mit Spaß zu besetzen. Als Nächstes veranstalt­e der ZKE im Juli dieses Jahres eine Aktion gegen die Verschmutz­ung durch Zigaretten.

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FOTO: BECKER&BREDEL Es klebt und klebt: Der ZKE informiert­e gestern am Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücke­n über die Verschmutz­ung durch Kaugummis.

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