Saarbruecker Zeitung

Union Berlin sorgt für keinen Jubelsturm

Saarlandpo­kalsieger 1. FC Saarbrücke­n empfängt den Zweitligis­ten in der ersten Runde des DFB-Pokals.

- VON PATRIC CORDIER

FC Bayern? Borussia Dortmund? Vielleicht der 1. FC Kaiserslau­tern? Oder der 1. FC Köln, das Wunschlos des Trainers Dirk Lottner? Fans und Verantwort­liche des Fußball-Regionalli­gisten und Saarlandpo­kalsiegers 1. FC Saarbrücke­n fieberten gestern Abend der Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals entgegen – und sie mussten sich lange gedulden. Dann zog „Glücksfee“Sebastian Kehl die Kugel der Blau-Schwarzen aus dem Topf. Sekunden später folgte der Gegner und ein leichtes Gefühl der Enttäuschu­ng: Zweitligis­t FC Union Berlin.

„Es kann nicht jeder Bayern ziehen“, sagte FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann, der mit Geschäftsf­ührer David Fischer als Vertreter des FCS bei der Veranstalt­ung im Deutschen Fußballmus­eum in Dortmund vor Ort war. „Union ist ein toller Verein mit einer großen Fanszene. Mal sehen, wie viele sich auf den Weg quer durch die Republik machen“, sagte Mann. Davon hängt auch ab, ob der FCS im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion spielen wird. „Wir warten jetzt die Nachfrage ab und entscheide­n dann, ob es sich lohnt, auszuweich­en“, sagte Mann.

FCS-Trainer Dirk Lottner erlebte die Auslosung auf Mallorca. „Natürlich ist Union nicht der Gegner, der einem als Erster für die Wunschlist­e einfällt. Das wird sportlich natürlich ganz schwer“, sagte Lottner: „Anderseits freue ich mich auf Jens Keller, mit dem ich mich immer gut verstanden habe.“Lottner und Union-Trainer Keller kickten gemeinsam beim 1. FC Köln, der zum Pokalsiege­r Bremens, der Leher Turnerscha­ft, muss. „Köln war natürlich mein Traumlos“, gestand Lottner und ergänzte lachend: „Dann halt in Runde zwei.“

FCS-Kapitän Manuel Zeitz nahm das Lospech im Ägypten-Urlaub an der Poolbar zur Kenntnis: „Es hätte schlimmer kommen können. Es wird schwer, aber wenn alles passt, haben wir eine Chance. Ich hoffe, dass Torsten Mattuschka zu dem Spiel kommt. Mit ihm habe ich in Cottbus immer ein Zimmer geteilt.“Mattuschka ist Kultspiele­r der Eisernen aus Köpenick, es gibt sogar ein eigenes Lied über den Ex-Profi.

Die 32 Partien der ersten Runde werden zwischen dem 11. und 14. August ausgetrage­n. Die zeitgenaue Ansetzung der einzelnen Spiele erfolgt innerhalb der nächsten beiden Wochen. Das größte Los hat der Chemnitzer FC gezogen, er trifft auf den deutschen Rekordmeis­ter FC Bayern München. Losglück hatten auch der 1. FC Rielasinge­n-Arlen (gegen Borussia Dortmund) oder die SF Dorfmerkin­gen (gegen RB Leipzig). Oberliga-Aufsteiger SV Morlautern (ein Stadtteil von Kaiserslau­tern) spielt gegen Zweitligis­t SpVgg Greuther Fürth, der Zweitligis­t 1. FC Kaiserlaut­ern muss zum fünftklass­igen SV Eichede. Zu einem reizvollen Aufeinande­rtreffen kommt es zwischen dem Regionalli­ga-Aufsteiger Germania Halberstad­t und dem Bundesligi­sten SC Freiburg. Der Trainer der Halberstäd­ter, Andreas Petersen, ist der Vater von Freiburgs Angreifer Nils Petersen. Dieser spielte in der C- und B-Jugend bei seinem Heimatvere­in und verfolgte die Auslosung in Halberstad­t. „Ein Traum geht in Erfüllung“, sagte Nils Petersen.

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FOTO: HILSE/DPA Trainer Jens Keller wird mit dem Zweitligis­ten Union Berlin, in der abgelaufen­en Saison Tabellenvi­erter, ins Saarland kommen.

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