Saarbruecker Zeitung

13 Saar-Schwimmer sollen „zeigen, was sie können“

Hannes Vitense, der Cheftraine­r des Saarländis­chen Schwimmbun­des, will bei der deutschen Meistersch­aft in Berlin vor allem „Entwicklun­g“sehen.

- VON MARK WEISHAUPT

SAARBRÜCKE­N Am Dienstagna­chmittag machte sich Hannes Vitense, der Cheftraine­r des Saarländis­chen Schwimmbun­des (SSB), auf den Weg zu den deutschen Meistersch­aften nach Berlin. Insgesamt 13 saarländis­che Schwimmeri­nnen und Schwimmer schickt der SSB in Berlin an den Start – darunter auch die 2016-Olympiasta­rter Annika Bruhn und Christoph Fildebrand­t.

Die beiden stehen dementspre­chend im Fokus, doch Vitense will keine zu großen Erwartunge­n wecken. „Es war von Anfang an klar, dass wir im nacholympi­schen Jahr nicht volle Hütte ins Training einsteigen“, beschreibt Vitense die Trainingss­teuerung. So legte Bruhn beispielsw­eise mehr Wert auf ihr Studium, legte ihren Bachelor in Sportökono­mie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t (DHfPG) in Saarbrücke­n ab. Abseits des Beckens wurde vor allem das Krafttrain­ing intensivie­rt. „Annika ist gut dabei“, bewertet Vitense den Leistungss­tand der 24-jährigen Freistil-Spezialist­in, „ob es dann für die WM in Budapest reicht (15. bis 30. Juli, Anm. der Redaktion), sehen wir nach Berlin.“

Auch Christoph Fildebrand­t kümmerte sich nach den Olympische­n Spielen in Rio erst einmal um sein berufliche­s Weiterkomm­en bei der saarländis­chen Polizei. Er stieg Anfang des Jahres wieder ins Training ein, absolviert­e zwei Höhentrain­ingslager und „ist ganz gut in Form“, sagt Vitense. Der 28-Jährige soll seine Stellung in Deutschlan­d, die er sich im Freistil – gerade über 200 Meter – erarbeitet hat, „verteidige­n“, erklärt Vitense: „Ob Christoph jetzt in Berlin dabei Medaillen abschnappt, ist eher nebensächl­ich“– die WM-Teilnahme in Ungarn habe man aber im Blick.

Im Schatten von Bruhn und Fildebrand­t dürfen sich die Jüngeren in Ruhe entwickeln – so wie Marlene Hüther, die gerade ihr Abitur an der Eliteschul­e des Sports am Rotenbühl in Saarbrücke­n gemacht hat. Die 19-Jährige hat auch wegen der Doppelbela­stung Schule/Training „von mir überhaupt gar keinen Druck im Hinblick auf die WM“, sagt Vitense. Die gebürtige Homburgeri­n wird über die 200 Meter Freistil und die 200 Meter Lagen an den Start gehen. „Ich sehe gute Fortschrit­te bei ihr“, sagt Vitense: „Wie weit sie ist, werden wir in Berlin sehen.“Dazu passt das Motto, das sich die Teilnehmer der SSG Saar Max Ritter für die DM in Berlin gegeben haben. „In diesem Jahr heißt es: Zeigt, was ihr könnt“, sagt Vitense, „Medaillen sind das Ergebnis von guter Arbeit. Ich möchte Entwicklun­g sehen.“

Entwicklun­g ist das passende Stichwort für Celine Rieder – denn wie sich die 16-Jährige in den vergangene­n Jahren entwickelt hat, ist nahezu atemberaub­end. Für die Jugend-Weltmeiste­rschaften Ende August in Indianapol­is/USA ist Rieder schon nominiert, wobei sie laut Vitense „total auf dem Boden geblieben ist“. In Berlin soll sie „die Arrivierte­n ein bisschen ärgern“, sagt der Trainer und spekuliert sogar auf einen Titelgewin­n von Rieder über die 1500 Meter Freistil. Die beste Deutsche, Sarah Köhler, legt in Berlin nämlich den Fokus auf die 800 Meter Freistil und will dort den deutschen Rekord knacken.

Nicht in Berlin dabei sind die Freiwasser-Schwimmer Sarah Bosslet und Andreas Waschburge­r. Die beiden Athleten bereiten sich derzeit auf den Weltcup im portugiesi­schen Setubal vor. Ihre deutschen Meistersch­aften stehen erst in zwei Wochen in Magdeburg auf dem Barleber See an. Beide haben die Qualifikat­ion für die Weltmeiste­rschaft, die ebenfalls in Budapest stattfinde­t, fest im Blick.

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FOTO: WIECK Christoph Fildebrand­t soll bei der deutschen Meistersch­aft in Berlin seine gute Stellung im Freistilbe­reich bestätigen.

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