Saarbruecker Zeitung

Parteipoli­tische Retourkuts­che

Neuer Vorstand bei Saar-LB

- Bernhard Hennrich, Mandelbach­tal

Hier handelt es sich aus meiner Sicht um politische Machtspiel­chen. Wer die Presse aufmerksam verfolgt hat, erinnert sich: Mit Gunar Feth, der schon seit Jahren als stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r tätig ist, verfügt die SaarLB über einen qualifizie­rten Fachmann. Er hatte seinen Vorstandsv­orsitz seinerzeit bei der Sparkasse Saarpfalz aufgegeben, weil ihm der Vorstandsv­orsitz bei der SaarLB in Aussicht gestellt wurde. Nun haben sich die politische­n Machtverhä­ltnisse geändert. Jetzt stellt sich die CDU in der Landesregi­erung quer. Sie hat einen eigenen Kandidaten für den Vorstandsv­orsitz. Es ist Thomas Bretzger. Ob diese Personalie auch ein Thema bei den Koalitions­verhandlun­gen von SPD und CDU war? Über viele Jahre wurde die Saar-LB von drei Vorstandsm­itgliedern geleitet, die für ein Institut dieser Größe völlig ausreichen. Ein weiteres Vorstandsm­itglied wird die Anzahl auf vier Vorstände festschrei­ben. Dies entbehrt jeder Vernunft, zumal bei den Mitarbeite­rn Stellen eingespart werden. Aus meiner Sicht handelte es ich hier jedoch um eine parteipoli­tische „Retourkuts­che“. Damals bei der Besetzung des Vorstandpo­stens bei der Sparkasse Saarpfalz gab es ein Machtgeran­gel zwischen der CDU und der SPD. Gunar Feth wurde von der SPD favorisier­t. Die CDU konnte ihren Kandidaten seinerzeit durchbring­en, und zwar nach langen politische­n „Gefechten“. Das hat die CDU sicher nicht verziehen. Und deshalb stellt sie sich jetzt gegen Gunar Feth. Auch wenn es mehr kostet. Da fehlt offensicht­lich die Größe. Die politische Kleinkarie­rtheit dominiert mal wieder. Beschämend, kann ich da nur sagen.

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