Saarbruecker Zeitung

Heintz überragt mit doppeltem Rekord

Der Heidelberg­er glänzt bei den deutschen Meistersch­aften der Schwimmer in Berlin mit einer Weltklasse-Zeit über 200 Meter Lagen.

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BERLIN

(sid/mwe) Als er nach seinem sensatione­llen Doppel-Rekord überglückl­ich aus dem Becken stieg, wollte Philip Heintz im Scherz seine Schwimmhos­e an den Nagel hängen. „Eigentlich müsste ich jetzt meine Karriere beenden. Ich habe immer gesagt, wenn ich mal eine 1:55 schwimme, dann höre ich auf“, sagte der überglückl­iche Heidelberg­er nach seinem grandiosen 200-Meter-Lagenrenne­n bei den deutschen Meistersch­aften in Berlin. Nur sieben Stunden nach seinem deutschen Rekord im Vorlauf setzte Heintz noch einen drauf und war bei seinem Finalsieg in der Weltjahres­bestzeit von 1:55,76 Minuten noch mal um acht Zehntelsek­unden schneller. Das WM-Ticket hatte sich Heintz mehr als verdient. „Das war einer der seltenen Tage, an denen einfach alles klappt“, sagte der Kurzbahn-Vizeweltme­ister.

Wäre Heintz auch bei Olympia so schnell unterwegs gewesen, hätte er in Rio de Janeiro klar Silber gewonnen. Nur US-Superstar Michael Phelps war damals schneller. „Das wird ihn irgendwann motivieren, aber im Moment findet er das sicher tierisch ärgerlich“, sagte Bundestrai­ner Henning Lambertz, der von seinem zweiten Vorschwimm­er neben Weltmeiste­r Marco Koch schwärmte: „Chapeau, das war ganz, ganz großer Sport! Die Zeit ist natürlich eine Bombe. Damit kann er bei der WM um die Medaillen mitkämpfen.“

Die beste saarländis­che Platzierun­g ging am Freitag auf das Konto von Jonathan Berneburg, der das Podest über 50 Meter Freistil in 22,84 Sekunden nur um eine Hundertste­l-Sekunde verpasste. Die ersten drei Plätze holten Damian Wierling (22,06), Maximilian Oswald (22,44) und Tim-Thorben Suck (22,83). Sechster in diesem Rennen wurde übrigens einer, der gelegentli­ch zu Familienbe­such im Saarland ist: Robert Könneker von der SG Stadtwerke München (22,92), Neffe der saarländis­chen Schwimm- und Funktionär­s-Ikone Klaus Steinbach.

Weitere gute Platzierun­gen für die SSG Saar Max Ritter schafften Olympia-Teilnehmer­in Annika Bruhn (Sechste im Finale über 200 Meter Freistil), Daniel Kober (Fünfter über 1500 Meter Freistil) und die 4x100-Meter-Freistilst­affel der Frauen in der Besetzung Anabel Ivanov, Antonia Massone, Luisa Winkler und Maxine Piller als Fünfte. Am Wochenende könnte noch die ein oder andere Medaille für den Saarländis­chen Schwimm-Bund herausspri­ngen – beispielsw­eise durch Celine Rieder, die über 1500 Meter Freistil am Samstag sogar Titelchanc­en hat. Auch Christoph Fildebrand­t (100 und 200 Meter Freistil) und Annika Bruhn (100 Meter Freistil) sind Kandidaten für das Treppchen.

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FOTO: IMAGO Philip Heintz bejubelt seinen neuen deutschen Rekord über 200 Meter Lagen. Mit seiner Zeit hätte er bei Olympia in Rio Silber gewonnen.

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