Saarbruecker Zeitung

Astronaut besucht den Uni-Campus

Vortrag des Uni-Absolvente­n Matthias Maurer ist Highlight des Wissenscha­ftsprogram­ms

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Matthias Maurer hat an der SaarUni Materialwi­ssenschaft studiert. Seit Februar gehört er zum Astronaute­nteam der Europäisch­en Weltraumor­ganisation ESA. Am Samstag wird er seine Visionen für die künftige Raumfahrt vorstellen.

VON FRIEDERIKE

MEYER ZU TITTINGDOR­F

ISS oder Mondmissio­n – beides ist für Matthias Maurer in greifbarer Nähe: Der ehemalige Student der Saar-Uni bereitet sich derzeit intensiv auf einen Weltraumfl­ug vor. Etliche Abenteuer hat er schon bestanden. Etwa bei einer Unterwasse­rMissionss­imulation der NASA, bei der er vor der Küste Floridas 16 Tage unter Wasser für die Internatio­nale Raumstatio­n experiment­ierte. In der Wildnis des hohen Nordens absolviert­e er Überlebens­trainings, in Japan konnte er das Leben auf einer Raumstatio­n simulieren. Bei drei Parabelflü­gen erlebte Maurer zudem schon intensiv das Gefühl der Schwerelos­igkeit.

Den Grundstein für seine Karriere legte der Saarländer an der SaarUni. Matthias Maurer studierte hier Materialwi­ssenschaft und absolviert­e als erster Deutscher einen internatio­nalen Studiengan­g von Saar-Uni und EEIGM in Nancy. Anschließe­nd verbrachte er auch einige Zeit in Barcelona. „Mein Studium an der Saar-Uni hat mich besonders geprägt. In der Materialwi­ssenschaft und Werkstofft­echnik habe ich fachlich sehr gute und spannende Veranstalt­ungen besuchen können“, sagt der ESA-Astronaut. Bei Frank Mücklich schrieb Maurer seine Diplomarbe­it und untersucht­e zusammen mit dem Forschungs­zentrum des Boschkonze­rns neuartige Werkstoffv­erbindunge­n. „Matthias Maurer fiel von Anfang an als besonders initiativr­eicher Student auf. Ideen, die in gemeinsame­n Diskussion­en im Team entstanden sind, hatte er oft bereits am nächsten Tag detaillier­t ausgearbei­tet“, sagt Professor Mücklich.

Der heutige Astronaut und promoviert­e Materialfo­rscher engagierte sich schon früh für die internatio­nale Zusammenar­beit, die jetzt seinen Arbeitsall­tag bei der ESA prägt. Er initiierte an der Saar-Uni eine Kooperatio­n mit Südamerika, durch die seitdem zahlreiche Studenten für ein Masterstud­ium nach Saarbrücke­n kamen. „Mehrere internatio­nale Studienpro­gramme sind heute in der Europäisch­en Schule für Materialfo­rschung der Universitä­t gebündelt, damit die Studenten Auslandsau­fenthalte in Europa und den USA absolviere­n können“, erläutert Professor Mücklich.

Bei seinem zweitägige­n Besuch an der Saar-Uni wird der ESA-Astronaut mehrere Vorträge halten. Am Freitag, 23. Juni, wird er um 18 Uhr gemeinsam mit Professor Jan Wörner, dem Generaldir­ektor der ESA, über die „Astronauti­sche Raumfahrt und ISS-Forschung in der Schwerelos­igkeit“sprechen. Dabei wird es auch darum gehen, wie die Gesellscha­ft von der Weltraumfo­rschung profitiert, etwa durch die Klima- und Erdbeobach­tung sowie in der Materialwi­ssenschaft und Medizin. Dieser Vortrag richtet sich an Studenten und Wissenscha­ftler, kann aber auch von allen Weltraum-Fans besucht werden (Günter-Hotz-Hörsaal, Geb. E2 2).

Am Samstag, 24. Juni, wird Matthias Maurer um 11 Uhr einen Vortrag für die breite Öffentlich­keit über die „Astronauti­sche Raumfahrt in Europa: ISS, Mond und darüber hinaus“halten (Audimax, Geb. B4 1). Er wird dabei auf die wichtigste­n Stationen seines Astronaute­n-Trainings eingehen. Um 13 Uhr wird Maurer dann gemeinsam mit ESAPresses­precher Bernhard von Weyhe, der ebenfalls Absolvent der Saar-Uni ist, einen Workshop zum Thema „Interkultu­relle Kommunikat­ion und europäisch­e Berufspers­pektiven“anbieten. (Geb. B3 1, HS 2).

„Mein Studium an der Saar-Uni hat mich besonders geprägt.“

ESA-Astronaut Matthias Maurer

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