Damit Hacker in Zukunft keine Chance mehr haben
Ein falscher Klick – und der Computer ist fest in Erpresser-Hand. Der Hacker fordert Geld, sonst bleibt Verschlüsseltes verschlüsselt oder Privates nicht länger privat.
Was für den Einzelmenschen peinlich und ärgerlich bis existenzgefährdend ist, kann schnell lebensgefährlich werden oder sich zum handfesten Krisenfall ausweiten. Von der Schadsoftware WannaCry etwa waren im Mai zehntausende Rechner in rund 100 Ländern befallen. Kliniken konnten nicht mehr auf Akten von Patienten zugreifen.
Am Tag der offenen Tür erklärt ITSicherheitsexperte Christoph Sorge vom Institut für Rechtsinformatik um 11.30 Uhr in Geb. C3 1 (Raum 0.04), was es mit der nach dem englischen Wort für Lösegeld genannten „Ransomware“auf sich hat und wie Computer-Nutzer sich vor WannaCry und Co. schützen können. „Ein hundertprozentiger Schutz existiert nicht, aber es gibt doch relativ einfache Maßnahmen, die einen vor viel Ärger bewahren können, etwa regelmäßige Updates“, erklärt Professor Sorge. Auch darauf, wie die Täter sich strafbar machen, wird er eingehen. Mit solchen Fragen befasst sich das Institut für Rechtsinformatik der Saar-Uni. Ob Hackerangriffe und Cyberkriminalität, selbstfahrende Autos oder Maschinen, die selbstständig handeln: Ebenso rasant wie die Technologie die Welt um uns herum digitalisiert und vernetzt, stellen sich international Rechts- und Sicherheitsfragen – und diese erforscht das Saarbrücker Institut.
„Die Digitalisierung birgt enorme Chancen. Aber auch enorme Risiken. Ob unsere Gesellschaft die Chancen erfolgreich nutzen kann, hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, die immer neuen Sicherheitsund Rechtsfragen zu klären: Was ist erlaubt, was nicht? Wo liegen die Grenzen für die digitalen Möglichkeiten? Wie können die Probleme rechtlich und technisch gelöst werden?“, erläutert Professor Georg Borges, geschäftsführender Direktor des Instituts. Saarbrücker Studenten können sich früh auf ITRecht und Rechtsinformatik spezialisieren. Eines der bundesweit wenigen fundierten Ausbildungsangebote auf diesem Gebiet ist das Zertifikats-Studium „IT-Recht und Rechtsinformatik“: Es ist auf zwei Semester angelegt, modular aufgebaut und wendet sich an Studenten, Referendare und Absolventen der Rechts-Studiengänge, aber auch anderer Fächer. Das Angebot ist als Fortbildung und Spezialisierung offen auch für Praktiker wie Anwälte. Im Wintersemester startet ein neuer Jahrgang. Außerdem können JuraStudenten an der Saar-Uni einen Studienschwerpunkt auf „IT-Recht und Rechtsinformatik“legen.
Infos am Infostand des Instituts (Gebäude C3 1, EG). www.rechtsinformatik.saarland