Saarbruecker Zeitung

Dramatisch­e Rettung am Bostalsee

Ein Jugendlich­er hat seine Kräfte überschätz­t und wäre beinahe ertrunken. Rettungssc­hwimmer konnten ihn noch rechtzeiti­g aus dem Wasser holen.

- VON THORSTEN GRIM Produktion dieser Seite: Nora Ernst, Christine Kloth Daniel Kirch

Zwei Rettungssc­hwimmer der DLRG haben am Sonntag im Bostalsee einem 17-Jährigen das Leben gerettet. Er wollte auf eine Bade-Insel schwimmen, hatte seine Kräfte aber überschätz­t. Einen der Helfer umklammert­e der Junge derart stark, dass er auch diesen in Lebensgefa­hr brachte. Die dramatisch­e Rettung zeigt, wie gefährlich der Sprung ins kühle Nass sein kann. Eine Lektion, die die Saarländer heute am wahrschein­lich bislang heißesten Tag des Jahres beherzigen sollten.

Sommer, Sonne, Badewetter. Bei Temperatur­en über 30 Grad Celsius kann ein Besuch des Bostalsees Abkühlung bringen. Doch der Sprung ins kühle Nass kann gefährlich sein, wie ein 17-Jähriger seit vergangene­m Sonntag weiß. Sein Leben verdankt er zwei Männern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG). Deren Rettungssc­hwimmer schieben im Sommer Wache am See. Wie die DLRG mitteilt, verließen den 17-Jährigen auf dem Weg vom Strand in Bosen zu einer Badeinsel die Kräfte. Er drohte zu ertrinken.

„Die Rettungssc­hwimmer auf dem Wachturm am Strand haben seinen Hilferuf gleichzeit­ig mit der Besatzung des DLRG-Rettungsbo­otes, das am Rand der Badezone patrouilli­erte, bemerkt“, sagt DLRG-Sprecher Oliver Zangerle. Vom Strand aus habe sich ein Rettungssc­hwimmer mit einem Rettungsbr­ett einen Weg durch die Badenden gebahnt. Gleichzeit­ig sei das Boot dorthin gefahren, wo der Jugendlich­e um sein Leben kämpfte.

An der Unglücksst­elle angekommen, sei ein Rettungssc­hwimmer vom Boot aus in den See gesprungen und zu dem 17-Jährigen geschwomme­n. Der sei zwar mit seinen Kräften am Ende gewesen, habe in seiner Panik aber den Retter umklammert und ihn so ebenfalls in Lebensgefa­hr gebracht. „Dank der Befreiungs­griffe, die Bestandtei­l jeder Ausbildung zum Rettungssc­hwimmer sind, konnte sich der junge Rettungssc­hwimmer jedoch aus der Umklammeru­ng lösen“, erklärt Zangerle. Gemeinsam sei es den beiden Rettungssc­hwimmern gelungen, den jungen Mann zunächst ins flachere Wasser zu ziehen. Am Strand seien dann erste lebensrett­ende Maßnahmen eingeleite­t worden. Denn das Opfer hatte inzwischen nahezu das Bewusstsei­n verloren. „Er litt unter akuter Atemnot, hatte Wasser eingeatmet“, berichtet Zangerle.

Den Einsatzkrä­ften der DLRG, zu denen am Wochenende auch ein Arzt gehörte, sei es durch Sauerstoff und eine Infusion gelungen, den Zustand des Jugendlich­en so zu stabilisie­ren, dass er dem eintreffen­den Notarzt übergeben werden konnte. Der Angehörige der US-Armee wurde laut DLRG in das Militärhos­pital nach Landstuhl in Rheinland-Pfalz gebracht.

DLRG-Wachführer Stefan Linsler sagte: „Unsere Mannschaft hat den Überblick behalten und schnell und richtig reagiert.“Schwimmern in einer ähnlichen Situation rät er: „Wenn man sich nicht sicher ist, ob man noch das rettende Ufer, eine Badeinsel oder etwas anderes erreicht, sollte man sich frühzeitig bemerkbar machen. Das ist keine Schande, wir helfen gerne.“

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FOTO: DLRG
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FOTO: DLRG Die Rettungssc­hwimmer der DLRG haben die Badenden am Bostalsee immer im Blick.

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