Saarbruecker Zeitung

Derby-Held Salem ist zurück an der Kaiserlind­e

Der Offensivsp­ieler unterschre­ibt bei Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg. Maximilian Oesterhelw­eg wechselt zu den SF Lotte.

- VON HEIKO LEHMANN

Was waren das für sehenswert­e Momente, als Milad Salem vor fünf Jahren für den Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg über die Flügel flitzte, immer wieder ins Eins gegen Eins ging und schöne Tore schoss. „Das 1:0 gegen den 1. FC Saarbrücke­n war mein schönstes Tor bislang. 25 Meter diagonal in den Winkel – da hat alles gepasst“, erinnert sich Salem an seinen Führungstr­effer zum 3:1-Erfolg vor 8200 Zuschauern Anfang 2014. SVE und FCS spielten damals noch in der 3. Liga. Gestern gab Salem seine Rückkehr bekannt. Der 29-Jährige unterschri­eb einen Zweijahres­vertrag an der Kaiserlind­e.

Klappt das fünf Jahre später eigentlich noch mit den Dribblings und den schnellen Antritten? „Klar, noch genauso wie damals. Bei meinen vergangene­n Stationen war ich so gut wie immer der Schnellste in der Mannschaft. Heute bin ich zudem abgezockte­r und erfahrener geworden. Ich schieße auch immer noch aus allen Lagen aufs Tor“, sagt der in Kabul geborene Afghane.

Salem war im Abstiegsja­hr einer der besten Elversberg­er und bekam Angebote aus höheren Ligen. „Damals habe ich schon vom großen Fußball geträumt. Aber ich habe ganz schnell gemerkt, dass man dazu auch Glück braucht“, sagt der Außenbahns­pieler. Das Verletzung­spech schlug nämlich in der Folge mehrfach zu. Beim Drittligis­ten VfL Osnabrück machte Salem mit Toren und Vorbereitu­ngen zunächst dort weiter, wo er in Elversberg aufgehört hatte. Doch nach einem halben Jahr folgte mit einem Meniskusri­ss der erste Rückschlag. Nach vier Monaten Verletzung­spause erlitt er nach zwei Spielen ein Kreuzbandr­iss, danach ein Sehnenriss im Oberschenk­el und ein Muskelfase­riss. „Es ist echt Wahnsinn, was einem alles so passieren kann. Ohne Glück hast du im Fußball keine Chance. In Elversberg hatte ich bislang meine schönste und beste Zeit. Ich hoffe, das wird wieder so“, sagt Salem.

Als Trainer von Holstein Kiel holte Karsten Neitzel Salem damals vom VfL Osnabrück in den hohen Norden. Mittlerwei­le ist Neitzel Trainer in Elversberg und schätzt den Dribbelkün­stler immer noch. Salem ist gestern wieder ins Saarland gezogen – in die Wohnung seines Freundes und ehemaligen Elversberg­er Mitspieler­s Erdem Bastürk in Neunkirche­n. Die Wohnung ist frei, da Bastürk beim Nord-Regionalli­gisten VfB Oldenburg unter Ex-SVE-Trainer Dietmar Hirsch kickt.

„In Elversberg ist einiges passiert. Das neue Stadion sieht wahnsinnig toll aus, und auch das neue Trainingsg­elände ist super. Wir haben damals noch an drei verschiede­nen Orten pro Woche trainiert“, erinnert sich Salem. Das Ziel des 29-Jährigen und auch das der SVE ist klar definiert – der Aufstieg in die 3. Liga. Im Jahr 2013 gelang Salem das Kunststück schon einmal mit der SVE. „Wir hatten damals einen brutalen Mannschaft­sgeist. Wir haben alles zusammen gemacht und hatten mit Timo Wenzel einen überragend­en Kapitän, der auch mal auf den Tisch gehauen hat, wenn es nötig war. Ich fand diese Faktoren außerhalb des Platzes damals sehr wichtig“, sagt der Rückkehrer.

Gut möglich, dass die SVE in dieser Woche noch einen weiteren Rückkehrer bekannt gibt. Mittelfeld­spieler Niko Dobros spielte zwar noch vor vier Wochen für die SVE, allerdings endete die Leihe des SC Paderborn nach der abgelaufen­en Saison. Gestern gab der SC Paderborn die Vertragsau­flösung mit Dobros bekannt. Und somit könnte der Weg für die SVE frei sein.

Maximilian Oesterhelw­eg und die SVE werden dagegen keine gemeinsame Zukunft haben. Der 26-Jährige, der auch beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern im Gespräch gewesen sein soll, unterschri­eb gestern beim Drittligis­ten SF Lotte.

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FOTO: WIECK Er ist wieder da: Milad Salem spielt künftig für die SV Elversberg. Seine letzten Stationen hießen VfL Osnabrück, Holstein Kiel und FSV Frankfurt.

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