Saarbruecker Zeitung

So bleibt die Wohnung im Sommer kühl

An heißen Tagen lässt es sich zu Hause oft kaum aushalten. Mit diesen Tricks können Bewohner jedoch gegen die Hitze ankämpfen.

- VON SIMONE ANDREA MAYER

(dpa) Eine Außentempe­ratur von 30 Grad Celsius ist meist nur dann auszuhalte­n, wenn man im Schwimmbad oder am See liegt. Zu Hause in der Wohnung will sich dann jedoch niemand mehr bewegen. Denn meist kühlen die Räume erst spät in der Nacht wieder ab, an Schlaf ist kaum zu denken. Experten erklären, wie sich der Temperatur­anstieg im Haus wenigstens etwas in Grenzen halten lässt.

Empfehlens­wert ist es, schon am frühen Tag alle Rollläden und Jalousien runterzula­ssen sowie alle Türen und Fenster zu schließen. Denn wer die Sonnenstra­hlen tagsüber ins Haus lässt, wird die Hitze nicht mehr los. Daher ist der wichtigste Tipp: Fenster schon am Morgen schließen. Auch das kurze Lüften stickiger Zimmer ist schlecht. Der vermeintli­ch angenehme Luftzug bringt nur mehr Wärme ins Haus, die sich in massiven Bauteilen speichert. Besser sei es, erst wieder spät abends oder in den kühleren Morgenstun­den zu lüften, rät die Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g.

Rollläden und Jalousien sind der effektivst­e Schutz. Laut der Deutschen Energie-Agentur (Dena) halten sie 90 Prozent mehr Sonnenwärm­e ab als innenliege­nde Vorhänge oder Jalousien. Wer keine Rollläden hat, kann zu abdunkelnd­e Vorhängen sowie speziellen Sonnenschu­tzfolien greifen. Diese lassen etwas weniger Wärme ins Haus, erklärt Tijana Roso von der Verbrauche­rzentrale Berlin.

Zudem sollten Bewohner im Haus selbst keine Wärme erzeugen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Die größten Wärmeschle­udern im Haus sind wichtige Elektroger­äte für den Haushalt, etwa Backofen und Herd. Aber auch Kleinigkei­ten können einen fühlbaren Unterschie­d machen: Wer bei seinem Mittagesse­n nicht tagelang auf kalte Alternativ­en wie Salat umschwenke­n möchte, sollte immer einen exakt auf den Topf passenden Deckel nutzen, rät Energie-Expertin Roso. So verteilt sich der heiße Dampf beim Kochen nicht im ganzen Raum.

Wenn der Backofen angeworfen werden muss, sollte er ohne Vorheizen laufen und vor dem Ende des Kochgangs wieder ausgestell­t werden. Denn die Restenergi­e reiche meist aus, um das Gericht fertigzust­ellen, erklärt Roso. Die Mikrowelle sei dabei eine gute Alternativ­e zum Herd, da sie weniger Abwärme produziert, so Roman Zurhold von der Dena.

Im Grunde erzeugt jedes Gerät, das an einer Steckdose hängt, Wärme. Daher rät Roso: Alle Elektroger­äte im Haus, auf die man verzichten kann, richtig auszuschal­ten statt sie im Stand-by-Modus zu halten. „Der TV, der PC – all das erzeugt auch Wärme.“

Der größte Wärmeerzeu­ger im Haushalt ist der Wäschetroc­kner. Hier bietet es sich an, die Wärme im Freien zum Trocknen zu nutzen. Ein weiterer Tipp von Energieexp­erte Zurhold: „Handliche wärmeerzeu­gende Geräte können, sofern praktikabe­l, außerhalb der kühlen Räume verwendet werden.“Man könne beispielsw­eise auf dem Balkon bügeln oder auf das Föhnen der Haare verzichten und sie von der Sonne trocknen lassen.

Oft wird als Tipp angegeben, frisch Gewaschene­s an heißen Tagen im Zimmer aufzuhänge­n, da die verdunstet­e Feuchtigke­it der Textilien einen Kühlungsef­fekt zur Folge hat. „Das ist technisch und physikalis­ch richtig“, erklärt Zurhold. „Aber dadurch erhöht sich auch die Luftfeucht­igkeit im Raum. Die Temperatur­en fühlen sich wieder wesentlich höher an.“Daher gilt auch, an wirklich heißen Tagen die Spülmaschi­ne besser nicht laufen zu lassen. Denn nach der Wäsche steigt der heiße Dampf aus der Maschine in den Raum.

Ventilator­en seien zur Abkühlung in den eigenen vier Wänden in aller Regel keine große Hilfe: Sie verteilen nur die schon warme Luft im Raum, sagt Tijana Roso. Von mobilen Klimagerät­en rät sie daher ab: „Sie verbrauche­n viel Energie und erzeugen sowieso nur wenig Linderung.“

„Mobile Klimagerät­e verbrauche­n viel Energie und erzeugen nur wenig Linderung.“

Tijana Roso Verbrauche­rzentrale Berlin

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FOTO: TEPASS/WESTEND61/DPA Wenn es in der Wohnung zu warm wird, kann eine Abkühlung auf dem Balkon wohltuend sein.

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