So bleibt die Wohnung im Sommer kühl
An heißen Tagen lässt es sich zu Hause oft kaum aushalten. Mit diesen Tricks können Bewohner jedoch gegen die Hitze ankämpfen.
(dpa) Eine Außentemperatur von 30 Grad Celsius ist meist nur dann auszuhalten, wenn man im Schwimmbad oder am See liegt. Zu Hause in der Wohnung will sich dann jedoch niemand mehr bewegen. Denn meist kühlen die Räume erst spät in der Nacht wieder ab, an Schlaf ist kaum zu denken. Experten erklären, wie sich der Temperaturanstieg im Haus wenigstens etwas in Grenzen halten lässt.
Empfehlenswert ist es, schon am frühen Tag alle Rollläden und Jalousien runterzulassen sowie alle Türen und Fenster zu schließen. Denn wer die Sonnenstrahlen tagsüber ins Haus lässt, wird die Hitze nicht mehr los. Daher ist der wichtigste Tipp: Fenster schon am Morgen schließen. Auch das kurze Lüften stickiger Zimmer ist schlecht. Der vermeintlich angenehme Luftzug bringt nur mehr Wärme ins Haus, die sich in massiven Bauteilen speichert. Besser sei es, erst wieder spät abends oder in den kühleren Morgenstunden zu lüften, rät die Verbraucherzentrale Brandenburg.
Rollläden und Jalousien sind der effektivste Schutz. Laut der Deutschen Energie-Agentur (Dena) halten sie 90 Prozent mehr Sonnenwärme ab als innenliegende Vorhänge oder Jalousien. Wer keine Rollläden hat, kann zu abdunkelnde Vorhängen sowie speziellen Sonnenschutzfolien greifen. Diese lassen etwas weniger Wärme ins Haus, erklärt Tijana Roso von der Verbraucherzentrale Berlin.
Zudem sollten Bewohner im Haus selbst keine Wärme erzeugen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Die größten Wärmeschleudern im Haus sind wichtige Elektrogeräte für den Haushalt, etwa Backofen und Herd. Aber auch Kleinigkeiten können einen fühlbaren Unterschied machen: Wer bei seinem Mittagessen nicht tagelang auf kalte Alternativen wie Salat umschwenken möchte, sollte immer einen exakt auf den Topf passenden Deckel nutzen, rät Energie-Expertin Roso. So verteilt sich der heiße Dampf beim Kochen nicht im ganzen Raum.
Wenn der Backofen angeworfen werden muss, sollte er ohne Vorheizen laufen und vor dem Ende des Kochgangs wieder ausgestellt werden. Denn die Restenergie reiche meist aus, um das Gericht fertigzustellen, erklärt Roso. Die Mikrowelle sei dabei eine gute Alternative zum Herd, da sie weniger Abwärme produziert, so Roman Zurhold von der Dena.
Im Grunde erzeugt jedes Gerät, das an einer Steckdose hängt, Wärme. Daher rät Roso: Alle Elektrogeräte im Haus, auf die man verzichten kann, richtig auszuschalten statt sie im Stand-by-Modus zu halten. „Der TV, der PC – all das erzeugt auch Wärme.“
Der größte Wärmeerzeuger im Haushalt ist der Wäschetrockner. Hier bietet es sich an, die Wärme im Freien zum Trocknen zu nutzen. Ein weiterer Tipp von Energieexperte Zurhold: „Handliche wärmeerzeugende Geräte können, sofern praktikabel, außerhalb der kühlen Räume verwendet werden.“Man könne beispielsweise auf dem Balkon bügeln oder auf das Föhnen der Haare verzichten und sie von der Sonne trocknen lassen.
Oft wird als Tipp angegeben, frisch Gewaschenes an heißen Tagen im Zimmer aufzuhängen, da die verdunstete Feuchtigkeit der Textilien einen Kühlungseffekt zur Folge hat. „Das ist technisch und physikalisch richtig“, erklärt Zurhold. „Aber dadurch erhöht sich auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Die Temperaturen fühlen sich wieder wesentlich höher an.“Daher gilt auch, an wirklich heißen Tagen die Spülmaschine besser nicht laufen zu lassen. Denn nach der Wäsche steigt der heiße Dampf aus der Maschine in den Raum.
Ventilatoren seien zur Abkühlung in den eigenen vier Wänden in aller Regel keine große Hilfe: Sie verteilen nur die schon warme Luft im Raum, sagt Tijana Roso. Von mobilen Klimageräten rät sie daher ab: „Sie verbrauchen viel Energie und erzeugen sowieso nur wenig Linderung.“
„Mobile Klimageräte verbrauchen viel Energie und erzeugen nur wenig Linderung.“
Tijana Roso Verbraucherzentrale Berlin