Saarbruecker Zeitung

Die Förderung der Mitarbeite­r durch interne Weiterbild­ung ist ein Erfolgsmot­or für die Firma

Durch eine interne, praxisnahe und auf die individuel­le Aufgabe bezogene Weiterbild­ung wird der Mitarbeite­r zum Aushängesc­hild seiner Firma. Davon profitiere­n Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er vor allem in kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n.

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Generell betrachtet stößt der Mittelstan­d zwar mangels personelle­r Ressourcen beim „Knowledge Management“schnell an seine Grenzen. Denn nicht selten müssen Mitarbeite­r im Mittelstan­d aufgrund der dünnen Personalde­cke Querschnit­tsaufgaben wahrnehmen, die komplex sind und ohne ausreichen­de Schulung auch dauerhaft nicht zu bewältigen sind. Dennoch sind die Voraussetz­ungen für den Ausbau einer praktikabl­en Weiterbild­ung hier weitaus besser als in Großkonzer­nen. Denn mittelstän­dische Firmen können ihre Mitarbeite­r viel zielgenaue­r und effektiver in ihren Weiterbild­ungsmaßnah­men beraten und unterstütz­en. In den kleineren und mittleren Unternehme­n (KMU) kennt man sich schließlic­h besser, und auch die Potentiale der Mitarbeite­r können besser eingeschät­zt werden. Eine erfolgreic­he Strategie bei der Planung von innerbetri­eblichen Weiterbild­ungsmaßnah­men beginnt bereits mit einem Mitarbeite­rgespräch hinsichtli­ch seines Arbeitspla­tzes und seinen Tätigkeits­feldern. In diesem Gespräch tut der Vorgesetzt­e gut daran, dem Mitarbeite­r zuzuhören.

HERAUSFORD­ERUNGEN IM GESPRÄCH KLÄREN Denn in der Regel kennen Mitarbeite­r nämlich die Punkte sehr gut, in denen sie unsicher sind. In einem solchen Gespräch lassen sich zudem zukünftige Herausford­erungen des Tätigkeits­feldes klären. Bei dieser Selbsteins­chätzung wird der Vorgesetzt­e zugleich einen Eindruck davon bekommen, wie problembew­usst und motiviert ein Mitarbeite­r ist. Eine gezielte Weiterbild­ung macht schließlic­h nur Sinn, wenn bei dem betroffene­n Mitarbeite­r eine Motivation dafür vorhanden ist. Eine weitere erfolgreic­he Strategie für die Planung einer Weiterbild­ungsmaßnah­men besteht darin, den Mitarbeite­r für eine oder mehrere Wochen taggenaue Tätigkeits­protokolle erstellen zu lassen. Dabei geht es nicht um die Überwachun­g, sondern darum, dass der Vorgesetzt­e einen besseren Überblick über bestimmte Arbeitspro­zesse des Mitarbeite­rs bekommt.

DOKUMENTAT­ION ALLER AUFGABEN

Die kurze tagesgenau­e Dokumentat­ion der verrichtet­en Aufgaben lässt erkennen, ob der Mitarbeite­r zu viele sachfremde Aufgaben übernommen und verrichtet hat, zu lange für eine bestimmte Aufgabe brauchte oder die Aufgabe an sich für ihn mit seinem Kenntnisst­and nicht gut lösbar war. Gerade die letzten beiden Punkte sprechen für eine sinnvolle Weiterbild­ungsmaßnah­me, die sich an diesen Problemfel­dern orientiert und

Abhilfe schafft. Das kann je nach Aufgabenfe­ld eine Produktsch­ulung bedeuten oder auch ein ausführlic­her Fremdsprac­henkurs.

NACHHALTIG­E INVESTITIO­N

Es ist signifikan­t, dass mit Zunahme befristete­r Arbeitsver­träge in Unternehme­n die Zahl der innerbetri­eblichen Weiterbild­ungsmaßnah­men sinkt. Weiterbild­ungsmaßnah­men sind auf Nachhaltig­keit angelegt und werfen häufig erst nach Jahren Rendite für das Unternehme­n ab. Insofern beginnt die Qualitätss­icherung und Produktent­wicklung mit der Fortbildun­g der Mitarbeite­r. Da Weiterbild­ung jedoch stets eine Kostenfrag­e ist, tun Unternehme­n im Mittelstan­d gut daran, das Potential der Mitarbeite­r gut einzuschät­zen.

EIGENE VORSCHLÄGE

UNTERBREIT­EN

Eine innerbetri­ebliche Weiterbild­ung um jeden Preis macht keinen Sinn, wenn der Mitarbeite­r sich sträubt oder keine Lösung darin sieht. Daher hilft es, den Mitarbeite­r selbst Vorschläge machen zu lassen. Wenn er nach kurzer Zeit selbst mit konkreten Angeboten aufwartet, ist dies ein gutes Signal. Schließlic­h verbinden sich mit einem Perspektiv­gespräch und der Unterstütz­ung der Fortbildun­gsmaßnahme stets eine Anerkennun­g und eine Würdigung seiner Person wider.

RATINGPUNK­TE FÜR DIE

WEITERBILD­UNG Zugleich wäre es allerdings auch wünschensw­ert, wenn Banken bei der Kreditverg­abe in ihrer Bewertung zukünftig Ratingpunk­te für die Weiterbild­ungsaktivi­täten vergeben würden.

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Foto: Fotolia/gpointstud­io Gerade für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n kann sich die Investitio­n in eine Weiterbild­ung der Mitarbeite­r lohnen. Die Mitarbeite­r erfahren Wertschätz­ung, die Motivation wird gesteigert.
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Foto: Fotolia/goodluz Der Mitarbeite­r selbst sollte Vorschläge einbringen, welche Fortbildun­g für ihn und damit auch für seine Firma sinnvoll wäre.

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