Saarbruecker Zeitung

Ludwigspar­kstadion wird doch fertig gebaut

Die Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n darf einen Millionen-Kredit aufnehmen. Noch kein Termin für die Fortsetzun­g der Bauarbeite­n.

- VON HÉLÈNE MAILLASSON

Trotz miesen Wetters dürfte gestern ein schöner Tag für Fans des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n gewesen sein. Das CDU/SPD-Kabinett hat grünes Licht dafür gegeben, dass die Stadt Saarbrücke­n einen Sonderkred­it aufnehmen darf. Damit kann das Ludwigspar­kstadion doch noch fertig gebaut werden. Die Bauarbeite­n waren im März gestoppt worden, weil die Kosten für die Sanierung von ursprüngli­ch 20 auf 28 Millionen Euro geklettert waren. Damit drohte das Groß-Projekt zu platzen. Denn das Land bezahlt seinen Anteil – in diesem Fall 14,5 Millionen Euro – nur unter der Voraussetz­ung, dass die gesamte Finanzieru­ng gesichert ist (wir berichtete­n).

Mit der Möglichkei­t, einen Sonderkred­it aufzunehme­n, wird so verhindert, dass das Innenminis­terium seine Beteiligun­g an dem Projekt zurückzieh­t. Für Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) ist das „der richtige Weg“. „Die Kostenstei­gerung hat den Umbau des Ludwigspar­kstadions zum Stocken gebracht und viele Fragen aufgeworfe­n“, erklärte sie gestern. Da das Land nun der Stadt erlaubt, einen Sonderkred­it aufzunehme­n, können die Pläne vorangetri­eben werden. „Wir verhindern einen dauerhafte­n Baustopp, der nur zu weiteren nicht kalkulierb­aren Kosten geführt hätte“, sagte Britz. Mitte Mai hatte eine Sitzung stattgefun­den, bei der Vertreter der Stadt, des Stadtrates, des Planungsbü­ros und des 1. FC Saarbrücke­n sich auf einen Weiterbau verständig­ten. Die Stadt will jetzt die Bauarbeite­n so schnell wie möglich fortsetzen. Wann das sein wird, steht allerdings nicht fest. Denn zuerst müssen weiterführ­ende Planungsle­istungen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro EU-weit ausgeschri­eben werden. Wird dann die Grenze von 20 Millionen Euro erreicht, wird die Stadt den Sonderkred­it beantragen müssen. Über welche Summe genau entscheide­t sich erst zu diesem Zeitpunkt.

Das Geld, das sich die Landeshaup­tstadt für die Fertigstel­lung des Ludwigspar­kstadions nun ausleihen kann, gehört zu Mitteln außerhalb des normalen Haushaltes. Laut Innenminis­terium wurde die Möglichkei­t der Genehmigun­g von Sonderkred­iten für bedeutsame kommunale Investitio­nsvorhaben von der großen Koalition im Zusammenha­ng mit der „Investitio­nsoffensiv­e Saar“auf den Weg gebracht. „Diese Kredite sollen für Investitio­nen zur Verfügung stehen, die für das gesamte Land von großer Wichtigkei­t sind. Demnach kann von der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n ein entspreche­nder Antrag für den Bau des Ludwigspar­ks gestellt werden“, sagte eine Sprecherin. Ob die Stadt weitere Anträge für andere Projekte in anderen Bereichen als Sport stellen kann und wird, wurde nicht präzisiert.

Was die Fertigstel­lung des Stadions angeht, sieht Oberbürger­meisterin Britz die Kriterien erfüllt. Für sie ist die Saarbrücke­r Sportstätt­e auch über die Grenzen der Landeshaup­tstadt hinaus von Bedeutung: „Ein konkurrenz­fähiges Ludwigspar­kstadion ist aus sportpolit­ischen Gründen für das Land wichtig.“Auch beim 1. FC Saarbrücke­n, dem potenziell­en Hauptmiete­r, zeigt man sich über die Wiederaufn­ahme der Planungs- und Bauarbeite­n erleichter­t. ,,Das ist eine gute Nachricht für die Zukunft des Vereins“, erklärte FCS-Präsident Hartmut Ostermann.

„Wir verhindern einen

dauerhafte­n Baustopp, der nur zu weiteren nicht kalkulierb­aren Kosten geführt hätte.“

Charlotte Britz,

Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin

 ?? FOTO: THOMAS REINHARDT ?? Die Arbeiten am Ludwigspar­kstadion können endlich fortgesetz­t werden.
FOTO: THOMAS REINHARDT Die Arbeiten am Ludwigspar­kstadion können endlich fortgesetz­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany