Saarbruecker Zeitung

Müllgebühr­en im Saarland bis Ende 2019 stabil

Entsorgung­sverband Saar sieht derzeit keinen Anlass für eine Erhöhung. Obwohl das Hausmüllau­fkommen zuletzt leicht gestiegen ist.

- VON UDO LORENZ

Im Saarland sollen die Müllgebühr­en bis mindestens Ende 2019 stabil bleiben. Dieses Ziel hat der Entsorgung­sverband Saar (EVS) gestern am Rande seiner Verbandsve­rsammlung in Saarlouis-Fraulauter­n bekräftigt. Dort legte er seine Abfallbila­nz 2016 vor. Demnach haben die Saarländer im vergangene­n Jahr erstmals seit einem Jahrzehnt wieder geringfügi­g mehr Hausmüll produziert, während gleichzeit­ig das Sperrmülla­ufkommen leicht zurückging. Die Hausmüllme­nge stieg um 705 auf 142 452 Tonnen. Der Sperrmüllb­erg reduzierte sich um 429 auf 35 232 Tonnen. Mehr als drei Viertel des Sperrmülls werden inzwischen an den EVS-Wertstoffz­entren angeliefer­t.

Trotz etwas mehr Hausmülls, der 2016 in die grauen Tonnen wanderte, sieht der EVS keine Trendwende im Abfallverh­alten der Saarländer. „Eine kleine Schwankung“, sagte Unternehme­nssprecher­in Marianne Lehmann: „Ähnliches hat es in einigen anderen Bundesländ­ern auch gegeben.“Pro Einwohner gerechnet blieb die Hausmüllme­nge im Saarland laut Statistik mit 143 Kilogramm im Jahr sogar gleich. Hinzu kommen 57 Kilogramm Sperrgut pro Einwohner.

Innerhalb der 52 Städte und Gemeinden im Saarland gibt es allerdings eine große Bandbreite beim Müllaufkom­men. So fallen in Losheim, der einzigen EVS-Verbandsge­meinde, die den Abfall wiegt, nur 89 Kilo Hausmüll pro Jahr und Einwohner an, während es in den größeren Städten fast doppelt so viel ist: Neunkirche­n 175 Kilo, Saarlouis und Saarbrücke­n je 164 Kilo, Homburg 161 Kilo und Völklingen 156 Kilo. Saarbrücke­n hat ein Kombinatio­nssystem von Müllwiegen und Gebühren nach Leerungsan­zahl der grauen Tonnen.

Bei den Verwertung­sabfällen ist die EVS-Bilanz 2016 unterschie­dlich: Deutlich weniger Papiermüll und Elektrosch­rott, aber mehr Biogut und Holzabfäll­e. Zur Umsetzung der neuen Grüngut-Konzeption des EVS stimmte die Verbandsve­rsammlung endgültig dem Bau des geplanten neuen Biomasse-Zentrums auf dem VSE-Kraftwerks­gelände in Ensdorf zu, das bis Mitte 2021 in Betrieb gehen soll. Bisher geschätzte­r Investitio­nsbedarf: 37 Millionen Euro. Das Biomasse-Zentrum soll später einmal Qualitätsk­ompost und Energie erzeugen. Eine europaweit­e Ausschreib­ung für Planung und Projektste­uerung dürfte in Kürze anlaufen. Mit dem Baubeginn wird Anfang 2020 gerechnet.

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FOTO: CAROLINE SEIDEL/DPA Das Hausmüllau­fkommen im Saarland ist zuletzt leicht gestiegen.

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