Nationalpark Hunsrück-Hochwald bekommt Besucherzentren
Das Saarland investiert fünf Millionen Euro, um mehr Touristen in den grenzüberschreitenden Park zu locken.
Er ist gerade zwei Jahre alt geworden und schafft etwas, was manch einer für unmöglich hält: Er verbindet Saarländer und Pfälzer. Der 2015 eröffnete Nationalpark Hunsrück-Hochwald bekommt drei Besucherzentren, sogenannte „Naturpark-Tore“. Eines davon soll im saarländischen Teil in Otzenhausen stehen. Umweltminister Reinhold Jost (SPD) stellte das Vorhaben gestern in der Staatskanzlei in Saarbrücken vor.
Das neue Besucherzentrum mit einer permanenten Ausstellung solle den bestehenden Keltenpark Otzenhausen mit dem Keltendorf und dem keltischen Ringwall miteinander verbinden. So steht es im „Masterkonzept“, das das Saarland und Rheinland-Pfalz bei einem Bremer Gutachter-Büro in Auftrag gegeben haben. „Das Budget von fünf Millionen Euro soll nicht überschritten werden“, sagte Jost. Darin seien Planungs- sowie Baukosten enthalten. Das Land fördere den Bau mit einem Anteil von 70 Prozent, auch EU-Mittel seien darin enthalten. Die restlichen 30 Prozent trage die Gemeinde Nonnweiler als Projektträger. Eine Beteiligung des Landkreises St. Wendel werde noch verhandelt. „Damit haben wir eine tragfähige Grundlage für die Entwicklung des Nationalparks geschaffen“, sagte Jost. 2018 solle der Bau geplant und 2019/2020 eröffnet werden. Auch den Betrieb werde das Land jährlich mit bis zu 75 000 Euro fördern. Unklar sei bisher aber noch die Trägerstruktur. Bis zum 31. Oktober werde sie laut Jost aber stehen. Im Gespräch sind eine GmbH und ein Zweckverband.
Im rheinland-pfälzischen Teil des Nationalparks sollen zwei weitere Naturpark-Tore entstehen: Im bereits bestehenden Hunsrückhaus am Erbeskopf und im Freigehege Wildenburg (Kempfeld). „Die Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz funktioniert reibungslos“, sagte Jost. Obwohl nur zehn Prozent der Fläche des grenzüberschreitenden Nationalparks im Saarland lägen, spreche man auf Augenhöhe.
„Der Nationalpark ist ein Aushängeschild für die Region“, betonte Jost. 45 000 Besucher kamen bereits im ersten Jahr nach der Eröffnung in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Das neue Besucherzentrum soll die Touristenzahl natürlich noch ansteigen lassen. Und wie? Indem es die Vorzüge des Parks – Wildkatzenvorkommen sowie gute Wanderund Radwege – aufzeigt. Auch kulturhistorisch sei der Nationalpark einzigartig, „schließlich hat diese Region einen liebenswürdigen, etwas eigentümlichen Menschenschlag hervorgebracht“, sagte Jost. Ob er damit Saarländer oder Pfälzer (oder gar beide) meinte, bleibt Interpretationssache.