Was müssen Bodenfliesen im Außenbereich aushalten?
Sobald die Sonne mit ausreichend Kraft scheint, stürmen Jung und Alt an die frische Luft und genießen das schöne Garten-Ambiente. Die Gartenmöbel bitten zum Kaffeeklatsch, der Nachbar fragt über den Zaun nach dem Befinden und die vor dem Winter angepflanz
Getrübt wird das Freiluftvergnügen nur, weil manche Ecken im Garten ungepflegt und dadurch wenig einladend wirken. Unter anderem bestimmt der Bodenbelag von Balkon, Terrasse und Veranda, ob man sich im Außenbereich gern niederlässt oder selbst den Hochsommer lieber im Haus verbringt.
Wenn die alte Veranda aus morschen Holzdielen mit Splittern besteht, die Betonplatten auf der Terrasse bröckeln und sich die Balkonfliesen dank Feuchte im Mauerwerk anheben, ist eine Komplettsanierung angesagt. Neuer Bodenbelag sollte robust, langlebig, komfortabel begehbar und pflegeleicht sein; darüber hinaus sollten Material und Design gefallen.
Eine Alternative sind hier die Bodenfliesen, die man normalerweise eher in der Küche oder dem Bad sieht. Sie sind eine alternative für Garten, Terrrasse und Balkon, falls sie gewissen Anforderungen entsprechen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich hierfür einen Fachbetrieb zurate zu ziehen, da nur eine fachgerechte Auswahl und Verlegung der Fliesen gewährleistet, dass der Fliesenboden den Außenanforderungen auch gewachsen ist. Dazu müssen diverse Anforderungen erfüllt sein.
Wichtig ist zum ersten die Abriebgruppe, der die Fliese angehört. Es gibt fünf Kategorien, wobei Kategorie I für sehr leicht beanspruchbare Fliesen steht, die eher für den Innenbereich gedacht sind. Kategorie V steht für starke Beanspruchung und hohe Scheuerwirkung. Diese Kategorie trifft überwiegend auf unglasierte Bodenfliesen für den Außenbereich zu. Experten empfehlen für draußen mindestens Fliesen der Kategorie III besser der Kategorie IV zu nehmen. Ihr Fachbetrieb vor Ort berät Sie gerne. Gerade für das Überdauern der Fliesen im Winter ist deren Wasseraufnahmefähigkeit von großer Bedeutung. Sind die Steinzeugfliesen draußen permanent der Witterung ausgesetzt, sollte ihr Wasseraufnahmevermögen bei maximal 3 Prozent liegen, dann gelten Sie als frostbeständig. Der Fachmann ordnet solche Fliesen der Gruppe Ia und Ib zu.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Sicherheit. Nasse Fliesen sind rutschig. Daher sollten, wie im Bad , auch im Außenbereich rutschfeste oder mindestens rutschhemmende Fliesen verwendet werden. Diese sind der so genannten Rutschfesteklasse R 10, R 11 oder R 12 zugeordnet. Wer ein kleineres Fliesenformat wählt und dadurch mehr Fugen hat, erhöht die Trittsicherheit zusätzlich. Hauptkriterium für die Verwendung von Fliesen im Außenbereich ist für Steinzeugfliesen übrigens die Frostbeständigkeit nach DIN 176. Letztendlich ist das Material entscheidend. Gut geeignet für den Außenbereich sind Spaltplatten, Fliesen aus Naturstein (hauptsächlich Granit) und aus Steinzeug. Sie sind besonders feinporig, weil sie bei deutlich höheren Temperaturen dicht gebrannt werden; es gibt sie wie üblich bei Fliesen glasiert und unglasiert. Ihre gleichmäßig durchgehende Farbe erhalten sie durch Beimischungen, während bei glasiertem Steinzeug die Farbe von der Glasur kommt. Inzwischen gibt es auch moderne, so genannte elastische Fliesen für draußen aus hochwertigem, mit Reaktionsharz gebundenem Marmorkies. Im Gegensatz zu herkömmlichen Spachtelungen aus Natursteinsplitt ist die dünne Bodenfliese elastisch und eignet sich dadurch auch gut für enge und verwinkelte Flächen. Vor allem bei Frostausdehnungen im Winter sorgt die Flexibilität solcher Fliesen dafür, dass sie sich nicht heben oder reißen.
Ihr Fachbetrieb vor Ort informiert Sie gerne über die passende Fliesenauswahl für Ihren Garten, die Terrasse oder den Balkon.