Saarbruecker Zeitung

Nato will in Afghanista­n aufrüsten

- Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g. FOTO: CHARLIER/AFP

(dpa) Die Nato will wieder mehr Soldaten nach Afghanista­n schicken. „Ich kann heute bestätigen, dass wir unsere Präsenz in Afghanista­n erhöhen werden“, sagte Generalsek­retär Jens Stoltenber­g beim Verteidigu­ngsministe­rtreffen gestern in Brüssel. 15 Länder hätten bereits eine Verstärkun­g der aktuellen Ausbildung­smission zugesagt. „Ich erwarte weitere Ankündigun­gen.“

Der britische Verteidigu­ngsministe­r Michael Fallon sagte, Großbritan­nien wolle seine bisherige Truppenstä­rke von bislang 500 Soldaten um etwas weniger als 100 aufstocken. Stoltenber­g ging nicht davon aus, dass auch die USA bei dem Treffen konkrete Zahlen nennen werden.

Hintergrun­d ist das Wiedererst­arken der radikalisl­amischen Taliban in Afghanista­n. Die Sicherheit­slage in dem Land hat sich seit dem Ende des internatio­nalen Kampfeinsa­tzes Ende 2014 drastisch verschlech­tert. Dieser hatte nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 begonnen. Nach Angaben aus Kreisen des Verteidigu­ngsbündnis­ses sollen sich künftig rund 15 800 Soldaten an dem Einsatz zur Ausbildung afghanisch­er Sicherheit­skräfte beteiligen. Zuletzt standen etwas mehr als 12 000 Soldaten zur Verfügung.

Deutschlan­d ist nach den USA und Italien schon heute der größte Truppenste­ller in Afghanista­n und hatte bereits 2016 sein personelle­s Engagement verstärkt. Deswegen und wohl auch wegen der bevorstehe­nden Bundestags­wahl hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündig­t, vorerst keine Erhöhung der Mandatsobe­rgrenze zu prüfen, die derzeit eine Entsendung von bis zu 980 Soldaten ermöglicht.

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