Jeder kann sein Demenz-Risiko deutlich verringern
(ug) Unter dem Begriff Demenz werden Erkrankungen zusammengefasst, die durch einen chronisch fortschreitenden Verlust höherer Hirnfunktionen gekennzeichnet sind. Alzheimer macht rund zwei Drittel aller Demenz-Erkrankungen aus. Es gibt viele Ausprägungen und eine ganze Reihe von Ursachen. Die Alzheimer-Demenz ist nicht leicht zu diagnostizieren, eine sichere Aussage ist eigentlich erst nach dem Tod mithilfe einer Autopsie möglich. Alzheimer-Diagnosen zu Lebzeiten sind daher immer auch ein bisschen geschätzt und geraten.
Risikofaktoren für Demenzen sind beispielsweise Alkohol- und Drogenmissbrauch, Infektionen und Entzündungen, Verletzungen und schwere Stoffwechselentgleisungen beispielsweise der Leber.
Bei alten Menschen kann auch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder ein ungeeigneter Medikamenten-Mix zu Verwirrtheitszuständen führen. Daher ist es wichtig, sich bei Verdacht auf Alzheimer sehr gründlich und umfassend untersuchen zu lassen und eine zweite Meinung einzuholen, um eine möglichst genaue Diagnose zu bekommen. Inzwischen gibt es auch bildgebende Verfahren, die es den Ärzten erleichtern, Schädigungen des Gehirns genauer und früher zu erkennen.
Für die häufige, nicht durch Genveränderungen hervorgerufene Form der Alzheimer-Krankheit sind zahlreiche Risikofaktoren bekannt: Rauchen, Über- oder Untergewicht, Insulinresistenz, Typ-2Diabetes und seine Vorstufe, niedriges HDL-Cholesterin, hohe Blutfette (Triglyzeride), Bluthochdruck, Arteriosklerose und alles, was die Blut-Hirn-Schranke beschädigt, wie zum Beispiel Gifte und Schwermetalle. Zu nennen sind auch eine gestörte Darmflora, Gefäßerkrankungen, Kopfverletzungen und häufige Kopfstöße wie sie im Fußball oder beim Boxen vorkommen, Bewegungsmangel, Schlafmangel und Schlafstörungen, niedrige Vitamin-Dund Vitamin-B12-Spiegel sowie schlechte Zahnhygiene. Und auch das Älterwerden an sich gilt als Risikofaktor.
Doch all dies lässt sich durch den Lebensstil günstig beeinflussen. Nach Angaben des Welt-Alzheimer-Berichtes 2015 leben derzeit mehr als 46 Millionen Menschen mit der Krankheit, und es wird damit gerechnet, dass sich diese Zahl alle 20 Jahre verdoppelt. Diese düsteren Prognosen betreffen insbesondere jene Regionen, die von ihrem traditionellen zu einem westlichen Lebensstil übergehen. Genau das scheint das Alzheimer-Risiko der Menschen zu erhöhen.
In einigen industrialisierten Ländern nimmt die Krankheit mittlerweile allerdings nicht mehr so stark zu wie befürchtet. Dies wird auf die bessere medizinische Versorgung und auf die Minderung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Rauchen zurückgeführt. Auch das zeigt: Jeder kann vorbeugend etwas gegen Alzheimer tun.