Saarbruecker Zeitung

Identität von 3638 Syrern und Irakern noch ungeklärt

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik, Pascal Becher Volker Meyer zu Tittingdor­f

(dpa) Mehrere tausend Asylbewerb­er in Deutschlan­d sind noch immer nicht erkennungs­dienstlich erfasst. „Diese sogenannte Risikogrup­pe umfasst 3638 Antragstel­ler aus den Herkunftsl­ändern Syrien und Irak, über die im schriftlic­hen Verfahren entschiede­n wurde“, zitierten das ZDF-Magazin „Frontal 21“und die „Nürnberger Nachrichte­n“gestern aus einer internen Mail des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf). Die Gruppe gilt als riskant, weil die Geflüchtet­en nicht persönlich von Bamf-Mitarbeite­rn angehört wurden, sondern nur einen Fragebogen ausfüllen mussten. Eine Bamf-Sprecherin bestätigte eine „mittlere vierstelli­ge Zahl von Fällen (...), in denen eine ED-Behandlung nachzuhole­n ist“. Diese Menschen sollten bis zum 15. Juli nachregist­riert sein.

Bereits Anfang Juni hatte die Behörde eingeräumt, dass doch noch nicht von allen Flüchtling­en in Deutschlan­d Fingerabdr­ücke genommen und Fotos gemacht wurden. Die Länder hätten dem Bamf im vergangene­n Jahr gemeldet, dass alle Asylbewerb­er erfasst seien. Doch inzwischen habe es „nachträgli­che Meldungen“gegeben, wonach doch noch nicht alle Menschen registrier­t seien. Wegen der hohen Flüchtling­szahlen hatte das Bamf Ende 2014 begonnen, Asylanträg­e von Bewerbern aus Syrien, Irak und Eritrea nach Aktenlage zu bearbeiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany