Identität von 3638 Syrern und Irakern noch ungeklärt
(dpa) Mehrere tausend Asylbewerber in Deutschland sind noch immer nicht erkennungsdienstlich erfasst. „Diese sogenannte Risikogruppe umfasst 3638 Antragsteller aus den Herkunftsländern Syrien und Irak, über die im schriftlichen Verfahren entschieden wurde“, zitierten das ZDF-Magazin „Frontal 21“und die „Nürnberger Nachrichten“gestern aus einer internen Mail des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Die Gruppe gilt als riskant, weil die Geflüchteten nicht persönlich von Bamf-Mitarbeitern angehört wurden, sondern nur einen Fragebogen ausfüllen mussten. Eine Bamf-Sprecherin bestätigte eine „mittlere vierstellige Zahl von Fällen (...), in denen eine ED-Behandlung nachzuholen ist“. Diese Menschen sollten bis zum 15. Juli nachregistriert sein.
Bereits Anfang Juni hatte die Behörde eingeräumt, dass doch noch nicht von allen Flüchtlingen in Deutschland Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht wurden. Die Länder hätten dem Bamf im vergangenen Jahr gemeldet, dass alle Asylbewerber erfasst seien. Doch inzwischen habe es „nachträgliche Meldungen“gegeben, wonach doch noch nicht alle Menschen registriert seien. Wegen der hohen Flüchtlingszahlen hatte das Bamf Ende 2014 begonnen, Asylanträge von Bewerbern aus Syrien, Irak und Eritrea nach Aktenlage zu bearbeiten.