Teddy, Skippy, Flipper: Und wer war Ihr Held?
Sie erhellten trübe Stunden und kamen aus jeder Klemme. Das machte Mut. Und Spaß. Erinnern wir uns doch gemeinsam an sie.
Ach, waren die gut. Selbst wenn bis zum Horizont kein Ausweg in Sicht schien: Sie fanden ihn. Überraschend, mutig und in letzter Sekunde. Sie sind die Helden unserer Kindheit, Menschen und Tiere, die in uns nachwirken. Sobald unsere Erinnerungsmaschine anspringt, sind die Gefühle wieder da.
Sie wissen schon: das Mitfiebern, ob wieder alles gutgeht. Die Freude, wenn die für uns unerträgliche Spannung einem kunstvoll ausgewalzten Happy End weicht. Die Bösen trotten gesenkten Hauptes der verdienten Strafe entgegen, die Helden heimsen dickes Lob ein.
Das war, wenn ich mich recht erinnere, meist an den frühen Samstagabenden so. Denn ganz so spät durfte unsereiner ja auch am Wochenende nicht in die Federn. Wenigstens lag vor dem nächsten Bimmeln der Schulglocke noch ein gutes Stück Wochenende. Dann folgte eine lange Wartezeit auf die nächsten Heldentaten.
Dafür brauchten wir Sympathieträger, die echt was drauf hatten. Fangen wir mit Fell und Flossen an. Erinnern Sie sich an Lassie, die Collie-Hündin, so klug, als hebe sie demnächst zum Sprechen an? Und dann war da Flipper, der kluge Delphin, dessen fröhliches Schnattern uns aus einem kleinen TV-Abenteuer mit serienmäßig eingebautem Happy End entließ. Nicht zu vergessen Skippy, das Buschkänguru, die unterhaltsamste Art für einen damals Siebenjährigen, das ferne Australien zu erleben.
Mit Käpt’n Kirk und Mr. Spock kamen wir noch weiter aus dem Alltagstrott raus. Seither träumte ich immer davon, mich wegzubeamen, wenn’s im Leben ganz blöd kam.
Das Sandmännchen hinterließ schon ab zwei oder drei Lebensjahren Erinnerungen, die nicht mehr weichen werden. Das zu putzigen Zeilen herbeischwebende Kerlchen war damals ein letzter Gruß aus der Röhre vor dem ungeliebten Zubettgehen. Im Kinderzimmer warteten zum Trost die Kumpel aus Plüsch.
Von Teddy, dem Bären mit der schweren Augenverletzung – einem Gardinenstangen-Absturz geschuldet – war ja in dieser Zeitung schon die Rede. Erst die Fahrt in die „Schwarzwaldklinik“, betrieben von einer Spielzeug-Retterin, verschaffte ihm wieder ein gerade sitzendes Auge und eine kräftige Stimme: Böööööööö. Vom frisch aufgekämmten Mohair-Fell ganz zu schweigen.
Haben Sie auch solche Helden? Westerndarsteller, Popstars, Spielzeuge, die noch heute einen Stammplatz in einer Gedächtnis-Nische haben? Wir wollen davon erfahren und in den kommenden Wochen Ihre Zeilen und Bilder veröffentlichen. Dann haben mehr Menschen etwas davon. Sie wissen ja: Oft folgt solchen Reisen in die eigene Vergangenheit bei anderen ein wiedererkennendes Kopfnicken. Ein Nicken, das besagt: Ja, den oder die oder das habe ich auch gemocht. Gut, dass sich auch andere noch so gern daran erinnern.