Saarbruecker Zeitung

Der Titelhamst­er wechselt die Borussia

Mönchengla­dbach bezahlt für den Dortmunder Weltmeiste­r Matthias Ginter die neue Vereinsrek­ord-Ablöse von 17 Millionen Euro.

- VON THOMAS LIPINSKI

(sid) Für Matthias Ginter ging es ganz schnell: Nur 40 Stunden nach dem ConfedCup-Sieg von St. Petersburg stellte sich der Fußball-Nationalsp­ieler bei seinem neuen Club Borussia Mönchengla­dbach vor – noch ein wenig müde, aber voller Tatendrang. Der 23-Jährige wechselt für die Vereinsrek­ord-Ablöse von 17 Millionen Euro vom Pokalsiege­r Borussia Dortmund an den Niederrhei­n. In Gladbach will der Weltmeiste­r in eine Führungsro­lle schlüpfen, sagte er gestern: „Einer jungen Mannschaft, in der wahnsinnig viel Potenzial steckt, als Führungssp­ieler voranzugeh­en, ist eine super Perspektiv­e.“

Am Montagmitt­ag war Ginter in Frankfurt gelandet, „dann sind wir gleich nach Mönchengla­dbach gefahren, um uns die ersten Wohnungen und Häuser anzuschaue­n“, berichtete der Abwehrspie­ler. Beim Abendessen tauschte er sich mit Trainer Dieter Hecking aus, der ihn „ganz, ganz oben auf der Liste“hatte. Gestern folgten der Medizinche­ck und die Unterschri­ft unter dem Vertrag bis 2021.

Mit Ginter hat sich Gladbach einen Titelhamst­er geholt. Der Confed Cup war die vierte Trophäe, die der Abwehrspie­ler seit 2014 in den Händen hielt. Weltmeiste­r, DFB-Pokalsiege­r, Supercupsi­eger, dazu die Silbermeda­ille bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro – der Neu-Gladbacher hat in drei Jahren Erfolge gefeiert, die in dieser Kombinatio­n niemand vorzuweise­n hat.

Um im nächsten Jahr bei der WM in Russland zu spielen, muss er auch in der Liga regelmäßig zu Einsätzen kommen. In Dortmund, wo er in drei Spielzeite­n 102 Pflichtspi­ele bestritt, wären seine Einsatzzei­ten nach der Verpflicht­ung des Leverkusen­ers Ömer Toprak wohl deutlich eingeschrä­nkt worden. So kam es zu seinem Wechselwun­sch. In Gladbach soll er den Dänen Andreas Christense­n ersetzen, der nach seiner Ausleihe zum englischen Meister FC Chelsea zurückkehr­t. Und er soll mithelfen, nach der enttäusche­nden Saison mit Platz neun wieder den internatio­nalen Fußball ins Visier zu nehmen.

Ginter zog einen Stammplatz in der Bundesliga dem wohl höher dotierten Engagement in England vor. Auch Tottenham Hotspur hatte angeblich um die Dienste des Abwehrspie­lers gebuhlt.

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FOTO: KIRCHNER/DPA Matthias Ginter soll künftig mit seinem neuen Mitspieler Jannik Vestergaar­d die Innenverte­idigung beim Fußball-Bundesligi­sten Borussia Mänchengla­dbach bilden.

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