Kein Bereitschaftsdienst für Wadern
Dafür wird nach der Schließung des Krankenhauses zum Jahresende die Rettungswache erweitert. Der Notarzt-Standort bleibt auch ohne Klinik erhalten.
Nach der Schließung des Krankenhauses in Wadern wird es in der Stadt keine Bereitschaftsdienstpraxis als Ersatz geben. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung mit. Allerdings soll die Rettungswache mit zusätzlichen Fahrzeugen verstärkt werden.
WADERN/SAARBRÜCKEN In der Stadt Wadern wird nach der Schließung des Krankenhauses zum Jahresende keine Bereitschaftsdienstpraxis angesiedelt. Allerdings soll die Rettungswache mit zusätzlichen Fahrzeugen verstärkt werden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV ) teilte mit, sie sehe „keine Notwendigkeit“für eine Bereitschaftsdienstpraxis, wie es sie derzeit an landesweit 13 Krankenhäusern gibt. Dort haben die Praxen an Wochenenden, Feiertagen und Brückentagen geöffnet. Kommunalpolitiker hatten für Wadern als Kompensation eine rund um die Uhr besetzte Bereitschaftsdienstpraxis gefordert.
KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann sagte, die nächstgelegene Bereitschaftsdienstpraxis am Krankenhaus in Losheim sei von Wadern aus in 15 Minuten zu erreichen. Auch Hermeskeil sei gut zu erreichen, ergänzte sein Stellvertreter Dr. Joachim Meiser. Außerdem sei Wadern gar nicht schlecht versorgt mit niedergelassenen Ärzten. In Kürze will sich die KV-Spitze mit den Ärzten vor Ort zusammensetzen.
Die Marienhaus-Stiftung will das Krankenhaus aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Die Kommunalpolitiker sehen nun die wohnortnahe medizinische Versorgung im nördlichen Saarland in Gefahr.
Wegen der Schließung des Krankenhauses will der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) die Rettungswache in Wadern erweitern, wie Geschäftsführer Bernhard Roth auf SZ-Anfrage ankündigte. Derzeit laufen Grundstücksverhandlungen mit dem Klinikum, auf dessen Gelände die bisherige Wache untergebracht ist. Ein Neubau beziehungsweise eine Erweiterung sei ohnehin in den nächsten Jahren geplant gewesen, um die bisherige Rettungswache dem Stand der Technik und dem gestiegenen Einsatzaufkommen anzupassen. Nach der Ankündigung, das Krankenhaus zu schließen, sei der Neubau in der Priorität vorgezogen worden. Das Ziel sei, dass noch 2017 mit dem Neubau begonnen werde, so Roth.
Bisher gibt es in der Waderner Wache ein Notarzteinsatzfahrzeug, einen Rettungswagen und einen Krankenwagen. Für die Zukunft plant der ZRF weiterhin mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, jedoch mit zwei Rettungswagen und zwei Krankenwagen. Denn die Wege zu einem Krankenhaus sind für den Rettungsdienst in Zukunft länger. Bisher werden laut Roth rund 40 Prozent der Notfallpatienten in Wadern, die einer stationären Behandlung bedürfen, vom Rettungsdienst ins Krankenhaus Wadern gebracht, der Rest wird auf umliegende Krankenhäuser in Losheim, St. Wendel, Merzig, Lebach, Saarlouis oder Hermeskeil verteilt.
Der Notarzt-Standort Wadern soll „in jedem Fall“erhalten bleiben, auch wenn kein Krankenhaus mehr da ist. Dies wäre im Land eine Premiere, weil alle anderen Notärzte unmittelbar an Kliniken stationiert sind, die jeweils auch das ärztliche Personal für die Notarztfahrzeuge stellen. Die notärztliche Versorgung in der Region müsse auch nach der Schließung des Krankenhauses gewährleistet werden, so Roth, der diensthabende Notarzt werde daher künftig unmittelbar in der Rettungswache Wadern stationiert.