Holzdeppe traut sich in London eine WM-Medaille zu
ZWEIBRÜCKEN (sid) Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (27) strebt bei der Leichtathletik-WM in London die Rückkehr auf den Stabhochsprung-Thron an. „Ich will gewinnen, auch wenn die internationale Konkurrenz sehr stark ist“, sagte Holzdeppe vor den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Erfurt in einem Interview mit leichtathletik.de: „Für eine Medaille muss man in London sicher 5,85 oder 5,90 Meter springen. Wer gewinnen will, muss auf jeden Fall ein Sechs-Meter-Niveau haben. Ob man die dann auch springen muss, lässt sich aber nicht vorhersagen.“
Mit seiner Saisonbestleistung von 5,80 Metern liegt Holzdeppe derzeit auf Rang sieben in der Welt. „Mein Ziel ist es jedenfalls, mit einer Form anzureisen, die es mir erlaubt, um den Titel zu springen“, sagte der Athlet aus Zweibrücken, der 2013 in Moskau als erster deutscher Stabhochspringer WM-Gold gewann und vor zwei Jahren in Peking Silber holte. Insgesamt zeigte sich Holzdeppe in diesem Jahr inkonstant. „Es gab in den vergangenen Monaten einfach zu viele Störfaktoren. Erst ist mir ein Stab gebrochen, danach habe ich das Stabmaterial gewechselt – von Karbon zu Glasfaser. Und dann war ich auch noch krank mit Fieber“, sagte er.
Derzeit sieht er sich bei 90 Prozent. „Die letzten zehn Prozent will ich vor London herauskitzeln“, sagte er: „Bislang springe ich noch nicht aus dem vollen Anlauf. Das sind bei mir 18 Schritte, so ungefähr 40 Meter. Im Moment laufe ich noch zwei Schritte weniger an. Das bedeutet, dass ich noch nicht mit höchstem Tempo abspringe. Mit vollem Anlauf sind sicher noch ein paar Zentimeter mehr drin.“