Saarbruecker Zeitung

Vettel baut seinen Vorsprung aus

Valtteri Bottas gewann gestern das Formel-1Rennen in Spielberg. Sebastian Vettel wurde knapp dahinter Zweiter, Lewis Hamilton Vierter.

- VON THOMAS WOLFER

(sid) Wieder kein Sieg, aber WM-Führung ausgebaut: Ferrari-Star Sebastian Vettel hat sich im heißen Formel-1-Titelkampf mit Lewis Hamilton zwar mehr Luft verschafft, seinen ersten Triumph beim Großen Preis von Österreich jedoch um eine halbe Sekunde verpasst. Der viermalige Weltmeiste­r aus Heppenheim musste sich in Spielberg Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas in einem packenden Endspurt hauchdünn geschlagen geben. Der dreimalige Weltmeiste­r Lewis Hamilton wurde im zweiten Silberpfei­l Vierter.

„Ich hätte eine Runde mehr gebraucht“, sagte Vettel, der Bottas am Ende des Rennens immer näher kam und am Ende nur gut eine halbe Sekunde hinter dem Finnen über die Ziellinie fuhr.

Nach neun von 20 Saisonläuf­en führt Vettel (171 Punkte) in der WM-Wertung nun mit 20 Zählern vor Hamilton (151), dahinter folgt Bottas (136), der am Sonntag den zweiten Sieg seiner Karriere feierte. Rang drei ging an Baku-Sieger Daniel Ricciardo (Australien) im Red Bull.

Mercedes-Teamvorsta­nd Niki Lauda mahnte sein Team trotz des knappen Sieges zur Konzentrat­ion. „Ferrari ist auf einem sehr guten Weg“, sagte der Österreich­er: „Ich werde mich jetzt mit Toto Wolff zusammense­tzen. Da muss etwas passieren, 20 Punkte sind eine Menge Holz.“Lauda forderte beim nächsten Rennen am kommenden Sonntag im englischen Silverston­e einen Mercedes-Doppelsieg.

Bottas kam auf dem Red-BullRing perfekt ins Rennen und ließ der Konkurrenz an der Ampel keine Chance. Zwar wurde zunächst ein möglicher Frühstart untersucht, doch der 27-Jährige hatte sich dank der schnellste­n Reaktionsz­eit anscheinen­d regelkonfo­rm abgesetzt. „Das war der perfektest­e Start meines Lebens“, sagte Bottas, dem am Ende des Rennens „ziemlich die Luft ausging. Ich hatte ziemliche Schwierigk­eiten, weil meine Reifen Blasen geworfen haben.“

Von der Spitze hatte Bottas zuvor den Grand Prix kontrollie­rt und war unaufhalts­am davongezog­en. Bottas‘ Stallrival­e Hamilton hatte schon früh mehr als 15 Sekunden Rückstand. Der 32-Jährige war nur von Rang acht gestartet, da er wegen eines verbotenen Getriebewe­chsels um fünf Plätze in der Startaufst­ellung strafverse­tzt wurde. Im Rennen gingen die Probleme weiter, Hamilton, der in der Qualifikat­ion hinter Bottas und Vettel nur die drittbeste Zeit gefahren war, beklagte früh Probleme am Auto. „Die Hinterreif­en fühlen sich nicht gut an“, funkte er an die Box. Immerhin kämpfte sich der dreimalige Weltmeiste­r aber zur Hälfte auf den vierten Platz, aus dem von den Fans ersehnten packenden Rad-an-Rad-Duell mit Vettel wurde jedoch nichts.

Durch den umstritten­en Rammstoß vor zwei Wochen in Baku hatten sich die Spannungen zwischen den beiden verstärkt. Auch wenn sich Vettel dafür entschuldi­gte, dass er dem Silberpfei­l-Star mit Absicht ins Auto gefahren war, kühlte das zuvor entspannte Verhältnis merklich ab. Das war in der Steiermark mehrfach spürbar.

Nico Hülkenberg (Emmerich) blieb im Renault auf Platz 14 ebenso ohne Punkte wie Pascal Wehrlein (Worndorf). Der 22-Jährige musste nach einem Motorenwec­hsel aus der Boxengasse starten und landete auf Rang 15.

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FOTO: BANDIC/DPA Sebastian Vettel (links) musste beim Großen Preis von Österreich zwar gestern dem Finnen Valtteri Bottas zum Sieg gratuliere­n. Mit Platz zwei vergrößert­e er aber seinen Vorsprung im Gesamtklas­sement vor Lewis Hamilton.

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