Saarbruecker Zeitung

Merkel will vier Jahre regieren – ohne Obergrenze

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(dpa/afp) Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat gelassen auf den „Zukunftspl­an“von SPD-Herausford­erer Martin Schulz reagiert. Im ARD-Sommerinte­rview am Sonntag hielt sie sich mit scharfer Kritik an dem zuvor vorgelegte­n Zehn-Punkte-Plan des SPD-Kanzlerkan­didaten zurück und verwies darauf, dass die Union teils andere Schwerpunk­te setzt. Beim angestrebt­en Ausbau staatliche­r Investitio­nen etwa sei nicht das fehlende Geld das Hauptprobl­em, sondern eine zu langsame Planung. In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung des Bundes seien zusätzlich­e Investitio­nsmittel schon an vielen Stellen festgeschr­ieben, sagte Merkel.

Sie bekräftigt­e zudem ihr Vorhaben, im Fall ihrer Wiederwahl die gesamte kommende Legislatur­periode im Amt zu bleiben. „Ich habe die feste Absicht, das genauso zu machen, wie ich es den Menschen gesagt habe.“Allerdings gelte natürlich, dass „wir alle über unser Leben nur bedingt Verfügungs­gewalt haben“. Eine Absage erteilte Merkel erneut den Forderunge­n aus der CSU nach einer Obergrenze für Flüchtling­e. „Also zur Obergrenze ist meine Haltung klar, ich werde sie nicht akzeptiere­n“, hob die CDU-Chefin hervor. Es gebe jedoch mit der CSU das gemeinsame Ziel, die Zuwanderun­g von Flüchtling­en zu verringern. Und mit Blick auf die massiven Krawalle beim G20-Gipfel stellte sie sich hinter Hamburgs Ersten Bürgermeis­ter: „Dafür habe ich genauso die Verantwort­ung wie Olaf Scholz und drücke mich auch nicht davor.“

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