Saarbruecker Zeitung

Ringen um Umgang mit linksextre­mer Gewalt

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(epd) Nach den Ausschreit­ungen beim G20-Gipfel in Hamburg bestimmt der Umgang mit linksextre­mistischer Gewalt weiter die politische Debatte. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) forderte, „klug“gegen „logistisch­e Strukturen“vorzugehen, die sich nicht eindeutig vom Linksextre­mismus distanzier­ten. Dazu gehöre es, Hausbesetz­ungen schneller zu beenden. Es dürfe in Deutschlan­d in keinem Bereich rechtsfrei­e Räume gegeben, sagte er den Zeitungen der Essener Funke Mediengrup­pe. Mit Blick auf gewaltbere­ite Linksextre­me erklärte de Maizière: „Die Krawallmac­her sollten die Demonstrat­ionsorte gar nicht erst erreichen dürfen. Wir sollten ihnen auferlegen, sich in bestimmten zeitlichen Abständen bei der Polizei zu melden oder ihnen notfalls Fußfesseln anlegen.“

FPD-Vizechef Wolfgang Kubicki nannte das Autonomen-Zentrum „Rote Flora“in Hamburg in der „Welt am Sonntag“einen „Hort des Linksextre­mismus“. „Wir brauchen uns nur vorstellen, wie der Senat reagieren würde, wenn die ‚Rote Flora‘ ‚Braune Flora‘ hieße und von Rechtsextr­emisten betrieben würde. Da würden wir alle auf der Matte stehen und sagen: Schluss damit!“Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) forderte ebenfalls eine Schließung des Zentrums und sagte in der „Bild am Sonntag“: „Bei den linksextre­men Demokratie­feinden wird schon zu lange weggeschau­t.“

Der Präsident des Verfassung­sschutzes, Hans-Georg Maaßen, warnte vor einem Erstarken der linksextre­mistischen Szene. Zur den Linksextre­misten zählen nach seinen Worten rund 28 000 Menschen, von ihnen gelten 8500 als gewaltorie­ntiert.

Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) mahnte mehr Kooperatio­n innerhalb der EU bei der Verfolgung von Straftäter­n über das Internet an. Politische Extremiste­n und Krawalltou­risten koordinier­ten ihre „grenzübers­chreitende­n Aktivitäte­n“vor allem über das Internet, schrieb er in einem Brief an die Europäisch­e Kommission, über den die „Rheinische Post“berichtete.

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FOTO: KUMM/DPA
De Maizière (CDU) fordert unter anderem, Hausbesetz­ungen schneller zu beenden. FOTO: KUMM/DPA

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