Geplante Moschee beschäftigt Bau-Ausschuss
Die Muslimische Gemeinde bekennt sich zum Grundgesetz. Doch eine Fraktion will prüfen, ob das Projekt gestoppt werden kann.
Der geplante Umbau der alten Post in Sulzbach zu einer Moschee hat im Bau-Ausschuss der Stadt zu heftigen Diskussionen geführt. Der Vorsitzende des Vereins Muslimische Gemeinde Saarland (MGS), Burhan Yagci, versuchte Befürchtungen zu zerstreuen. „Für uns gilt die deutsche Verfassung – hundertprozentig“, sagte er vor den Ausschussmitgliedern und etwa zwei Dutzend Bürgern. Es seien keine großen Parkprobleme zu befürchten, da viele Muslime nur zu vereinzelten Veranstaltungen erwartet würden, jedoch kaum zum normalen Freitagsgebet. Die Eröffnung des für 195 Besucher ausgelegten Gebetshauses ist für 2018 geplant.
Kritik kam von den Freien Wählern. Zwar erntete Yagci nach seinem Bekenntnis zum Grundgesetz und der Distanzierung vom Terrorismus Applaus von ihnen. Doch sie kündigten an, die vom Regionalverband erteilte Baugenehmigung genauestens zu prüfen. Bei Fehlern werde man versuchen, den Bau zu verhindern.
Einige Bürger warnten in der Sitzung vor der Moschee. Eine Frau berichtete von zwei salafistischen Familien in Sulzbach, bei denen die Frauen nur vollverschleiert vor die Tür dürften. Sogar alteingesessenen türkischen Familien bereite dies Unbehagen. Ex-Stadtratsmitglied Marlies Krämer (Linke) kritisierte die Kleidung und das Patriarchat und bat die Verwaltung darum, im Grundbuch festzuhalten, dass kein Muezzin seine Predigt per Lautsprecher nach außen übertragen dürfe.
Bürgermeister Michael Adam (CDU) erinnerte die MGS daran, dass es eine „Hol- und Bringschuld“gebe, um gegenseitige Vorurteile abzubauen. Er appellierte an Yagci, transparenter vorzugehen. Zudem kündigte er für September eine gemeinsame Veranstaltung von Stadt, MGS und Verfassungsschutz an. Dieser beobachtet die Muslimische Gemeinde.