Saarbruecker Zeitung

Uruguay startet Marihuana-Verkauf

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Uruguay hat als erstes Land weltweit mit dem staatlich geregelten Verkauf von Marihuana begonnen. Apotheken verkaufen die Droge in Fünf-Gramm-Päckchen für umgerechne­t je 5,66 Euro.

(epd) Uruguay hat gestern als erstes Land weltweit mit dem staatlich geregelten Verkauf von Marihuana begonnen. Das Rauschmitt­el ist landesweit in 16 Apotheken erhältlich. Knapp 5000 Bürger haben sich laut nationaler Cannabis-Kontrollbe­hörde IRCCA bislang registrier­t, rund 60 Prozent stammen aus der Hauptstadt Montevideo.

Die registrier­ten Nutzer können zwei verschiede­ne Sorten Marihuana in Mengen bis zu maximal zehn Gramm pro Woche erwerben. Fünf Gramm kosten umgerechne­t rund 5,60 Euro. Der Verkauf von Marihuana ist der letzte Schritt eines Legalisier­ungsprozes­ses von Cannabis in Uruguay. Ziel der Initiative ist eine Verringeru­ng der Drogenkrim­inalität. Ende 2013 hatte die linke Regierung unter dem damaligen Präsidente­n José Mujica ein Gesetz zur Legalisier­ung des Marihuana-Anbaus und -Handels verabschie­det. Der Anbau der Marihuana-Hanfpflanz­e (Cannabis) wurde 2014 legalisier­t, der Verkauf in Apotheken aber mehrfach verschoben. Mujicas Nachfolger und Parteifreu­nd Tabaré Vázquez, seit März 2015 im Amt, trat beim Handel mit Marihuana auf die Bremse.

Cannabis-Produzente­n und Konsumente­n müssen volljährig sein und ihren Wohnsitz in Uruguay haben. Kiffertour­ismus soll damit verhindert werden. Minderjähr­igen bleibt der Konsum verboten. Das Anpflanzen ohne staatliche Erlaubnis wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.

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FOTO: DPA/ROBICHON Der ehemalige Präsident Uruguays, Jose Mujica.

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