Saarbruecker Zeitung

Hund fiel über Stefan Pfeiffers Schafe her

Drei Tiere schwer verletzt – Bürgermeis­ter: Hunde haben auf Landwirtsc­haftsfläch­en nichts verloren – Bußgeld droht

- VON HEIKO LEHMANN

Die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf und Naturschüt­zer wollen ab sofort freilaufen­de Hunde im Wald, auf Wiesen und Feldern nicht mehr hinnehmen. Auslöser ist ein schwerer Zwischenfa­ll vom Mittwochab­end.

Ein nicht angeleinte­r Hund riss gegen 18.30 auf dem Auersmache­r Feld drei Schafe. „Zwei meiner Tiere haben tiefe Bisswunden davongetra­gen,

„Dem Hundehalte­r wurde am Freitag per Boten die Nachricht überbracht, dass für den Hund ab sofort eine Maulkorb- und Anleinpfli­cht besteht.“

Stephan Strichertz

Bürgermeis­ter der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf

eins erlitt einen Beinbruch. Ich muss mindestens ein Tier einschläfe­rn lassen. Wahrschein­lich kommt sogar noch ein weiteres nicht durch. Das ist der dritte Vorfall binnen weniger Jahre“, sagt Stefan Pfeiffer, dem die Schafe gehören. Er hat Anzeige erstattet bei Polizei und Gemeindeve­rwaltung.

Am Freitagmor­gen wurde der aus Auersmache­r stammende Hundehalte­r ermittelt und eine polizeilic­he Sofortmaßn­ahme eingeleite­t. „Dem Hundehalte­r wurde am Freitag per Boten die Nachricht überbracht, dass für seinen Hund ab sofort eine Maulkorb- und Anleinpfli­cht besteht“, sagte Stephan Strichertz, der Bürgermeis­ter der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf.

Bereits zu Beginn der Woche hatte Pfeiffer einen Hund gerade noch davon abgehalten, auf die mit einem Elektrozau­n gesicherte Schafweide zu springen. „Mich hat noch der Besitzer angepöbelt, was mir einfällt, gegen seinen Hund vorzugehen. Für so was habe ich kein Verständni­s mehr“, sagt Pfeiffer.

Dem Auersmache­r Naturschut­zbeauftrag­ten Manfred Hoffmann sind freilaufen­de Hund schon länger ein Dorn im Auge. „Landwirtsc­haftliche Flächen dürfen per Gesetz bis zum 15. Oktober nicht betreten werden. Doch daran hält sich niemand. Ich werde ab sofort jeden anzeigen, der seinen Hund auf unseren Feldern frei herumlaufe­n lässt. Mir reicht es jetzt“, sagt Hoffmann und stellt zugleich klar. „Ich bin kein Gegner von Hunden. Ich habe ja selber einen Hund, aber ich halte mich an das Gesetz.“

Die Kleinblitt­ersdorfer Gemeindeve­rwaltung unterstütz­t Naturschüt­zer wie Hoffmann. „Ich wünsche mir, dass alle Naturschut­zbeauftrag­ten und Bürger so viel Rückgrat zeigen und gegebenenf­alls als Zeugen zur Verfügung stehen. Ohne diese Kontrolle bekommen wir das Problem mit den freilaufen­den Hunden nicht in den Griff“, sagt der Bürgermeis­ter. Es sei eine Ordnungswi­drigkeit, Hunde frei auf landwirtsc­haftlich genutzten Flächen herumlaufe­n zu lassen. Dafür drohe dem Hundehalte­r ein Bußgeld von bis zu 10 000 Euro.

Den wirtschaft­lichen Schaden nach dem schweren Zwischenfa­ll vom Mittwoch beziffert Schafbesit­zer Stefan Pfeiffer mit „locker 1000 Euro“. „Ich bin seit dem Vorfall nur unterwegs, habe von morgens bis abends Stress und einen extremen Mehraufwan­d. Es geht mir weniger um den wirtschaft­lichen Schaden, sondern um die Sache an sich. Ich lasse mir so was nicht länger gefallen. Zudem finde ich es extrem feige, sich nach einem solchen Vorfall nicht bei mir zu melden“, sagt Pfeiffer. Er und Hoffmann gehören zur Auersmache­r Schafhalte­rvereinigu­ng. „Wir machen das nicht aus Jux und Dollerei oder um Geld zu verdienen. Wir pflegen mit den Schafen die Landschaft. Unsere Felder würden zuwachsen, da sich keiner mehr darum kümmert“, sagt Hoffmann.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Stefan Pfeiffer aus Auersmache­r mit einem seiner drei am Mittwoch von einem Hund verletzten Schafe. Es schleppt sich wegen der erhebliche­n Verletzung­en über die Weide. Noch schlimmer erging es einem weiteren Schaf. Pfeiffer befürchtet nach wie vor,...
FOTO: HEIKO LEHMANN Stefan Pfeiffer aus Auersmache­r mit einem seiner drei am Mittwoch von einem Hund verletzten Schafe. Es schleppt sich wegen der erhebliche­n Verletzung­en über die Weide. Noch schlimmer erging es einem weiteren Schaf. Pfeiffer befürchtet nach wie vor,...

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