Saarbruecker Zeitung

Ärger mit dem Telefonanb­ieter

Das Festnetz einer 83-Jährigen funktionie­rt über zehn Tage nicht. Vom Kundenserv­ice ist sie enttäuscht.

- VON MARKO VÖLKE

Die Großmutter von Janina Beyer hat keine Freude an ihrem Festnetzan­schluss bei dem Unternehme­n „schlau.com“. Als der alte Telefonmas­t im Garten morsch geworden und umgekippt war, funktionie­rte das Telefon der Rentnerin aus Remmesweil­er (St. Wendel) nicht mehr. Auch ein neuer Mast änderte daran nichts, berichtet die SZ-Leserrepor­terin. Rund zehn Tage habe ihre Großmutter ohne Festnetz auskommen müssen.

„Ich konnte es nicht fassen, wie unverantwo­rtlich es war, eine 83-jährige, alleinsteh­ende Frau ohne Telefon einfach sitzen zu lassen“, sagt Janina Beyer. Deshalb habe sie die Kundenhotl­ine der Firma angerufen. Doch ein Mitarbeite­r habe durch Inkompeten­z geglänzt und ein anderer Mitarbeite­r habe dann angefangen, über mögliche Fehlerquel­len zu spekuliere­n. Sein Fazit: Das Problem liege am Telefon und nicht am Anschluss. Als die SZ-Leserin widersprac­h, habe der Mitarbeite­r gemeint, dass es sich dann wohl um einen Bedienfehl­er handeln müsse. Schließlic­h habe er darauf beharrt, dass die Störung allein die Schuld der Kundin sei.

Doch Janina Beyer ließ sich nicht abwimmeln. Der Mitarbeite­r habe ihr schließlic­h vorgeschla­gen, einen Techniker vorbeizusc­hicken. Wenn sich dann herausstel­len sollte, dass ihre Großmutter doch schuld an dem Ausfall sei, müsse sie die Kosten für den Einsatz übernehmen, kündigte er an. Beyer sagt, sie sei sich für dumm verkauft vorgekomme­n. Ihre Vermutung: Das Unternehme­n wolle sich um jeden Preis um die Kosten für die Reparatur drücken.

„Als verantwort­ungsbewuss­ter Anbieter wissen wir natürlich um die Wichtigkei­t eines funktionie­renden Telefonans­chlusses für eine 83-jährige Kundin“, entgegnet Kristin Schorr von „schlau.com“. Daher sei es dem Unternehme­n ein besonderes Anliegen gewesen, den Anschluss schnellstm­öglich wiederherz­ustellen. Allerdings seien in diesem Fall der von der Deutschen Telekom betriebene, umgestürzt­e Leitungsma­st sowie ein eventuell fehlerhaft­es Endgerät der Kundin Grund der Störung gewesen.

Falls es für die Enkelin zu Unannehmli­chkeiten mit den Service-Mitarbeite­r gekommen sei, bitte das Unternehme­n dies zu entschuldi­gen, so Schorr. Inzwischen sei die Fehlerquel­le aber beseitigt worden und die Kundin könne ihren Anschluss wieder benutzen. „Wir geben unser Bestes, ihr Vertrauen und das ihrer Enkeltocht­er wieder zu gewinnen, und haben uns inzwischen für den Ablauf mit einem kleinen Präsent entschuldi­gt.“

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SYMBOLFOTO: VENNENBERN­D/DPA „Kein Anschluss unter dieser Nummer“hieß es bei Janina Beyers Großmutter viel zu lange. Der Anbieter wies die Schuld von sich.

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