Saarbruecker Zeitung

Luxemburg schränkt Konsum von E-Zigaretten per Gesetz ein

- VON KIM DANNHÄUSSE­R

Ein neues Anti-Raucher-Gesetz im Großherzog­tum Luxemburg soll den Konsum und den Vertrieb von E-Zigaretten einschränk­en. Es tritt am 1. August in Kraft. Wie die Tageszeitu­ng „L’Essentiel“berichtet, sollen die E-Zigaretten und das Zubehör künftig genauso besteuert werden wie herkömmlic­he Tabakwaren.

Darüber hinaus ist jeder Hersteller oder Importeur von E-Zigaretten und Zubehör dazu verpflicht­et, seine Produkte beim Gesundheit­samt zu melden. Wird ein neues Produkt auf den Markt gebracht, fällt eine Gebühr von 5000 Euro an, zitiert „L’Essentiel“das Gesundheit­sministeri­um.

Véronika Rémier besitzt einen der Läden, die sich auf E-Zigaretten-Produkte spezialisi­ert haben. Ihrer Meinung nach wird ein Großteil der Hersteller die Gebühr nicht zahlen wollen. Stattdesse­n könnten viele die Produkte in Zukunft in benachbart­en Ländern wie Deutschlan­d oder Frankreich anbieten, erzählt sie „L’Essentiel“. Dies erscheint besonders paradox, da herkömmlic­he Tabakwaren in Luxemburg vergleichs­weise günstig sind und daher viele Raucher aus dem Ausland anziehen. Kaufen die Luxemburge­r ab August also E-Zigaretten in Deutschlan­d, während Deutsche weiterhin fleißig Zigaretten aus Luxemburg importiere­n?

Véronika Rémier jedenfalls wird ihren Shop in Foetz bei Esch-sur-Alzette zum 1. August schließen. Verstehen kann sie die neuen Bestimmung­en nicht. Sie ist der Meinung, E-Zigaretten würden den Menschen helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Dies sieht das Gesundheit­sministeri­um jedoch anders. „Die elektronis­che Zigarette birgt ein potenziell­es Gesundheit­srisiko. Es stimuliert junge Menschen eher dazu, mit dem Rauchen anzufangen“, erläutert das Ministeriu­m.

Mit dieser Aussage bezieht sich das Ministeriu­m auf eine Umfrage des Marktforsc­hungsinsti­tuts TNS-Ilres, welche die gemeinnütz­ige Einrichtun­g Fondation Cancer – eine Stiftung, die sich der Krebs-Bekämpfung verschrieb­en hat – in Auftrag gegeben hat. Laut dieser Umfrage benutzen lediglich 24 Prozent die E-Zigaretten, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Außerdem ist der Studie zu entnehmen, dass voriges Jahr rund 4000 Menschen in Luxemburg E-Zigaretten konsumiert haben. Dies stellt weniger als ein Prozent der Gesamtbevö­lkerung (583 000) dar. In Deutschlan­d ist die E-Zigarette etwas populärer: 3,5 Millionen Menschen nutzen sie laut dem Onlineport­al Statista, das entspricht gut vier Prozent der Gesamtbevö­lkerung.

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FOTO: GENTSCH/DPA Rund ein Prozent der Luxemburge­r rauchen E-Zigarette.

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