Saarbruecker Zeitung

Feuerwehr trainiert am Flughafen

Die Saarbrücke­r Feuerwehre­n übten gemeinsam am Flughafen, wie Passagiere gerettet werden können.

- VON FRANK BREDEL

Ein lichterloh brennendes Fahrwerk, ein Düsentrieb­werk in Flammen, Rauch im Flugzeug und Menschen in Gefahr: Das alles kann am Flughafen Saarbrücke­n realistisc­h simuliert werden. Flughafen- und Berufsfeue­rwehr übten gestern gemeinsam den Ernstfall. „Wenn eine Flugzeugka­bine verraucht ist und Menschen evakuiert werden müssen, die selbst nicht mehr zu den Notrutsche­n kommen, ist das Schwerstar­beit für Feuerwehrm­änner. Eine Nebelmasch­ine sorgt dafür, dass sie die Hand vor Augen nicht sehen und dann müssen sie mit schwerem Atemschutz­gerät durch den schmalen Mittelgang und eine schwere Person aus dem Sitz hieven“, sagt Flughafen-Feuerwehrc­hef Heinz Laprelle zu den Herausford­erungen.

Und wirklich, im Übungsflug­zeug, einer Fokker 100, arbeiten die Feuerwehrm­änner blind. Es ist der Ausbildung­sjahrgang der Berufsfeue­rwehr, der hier gefordert ist und sich körperlich maximal belastet. Schwere Übungspupp­en müssen gerettet und zur Notrutsche gebracht werden. Vor Schweiß triefnaß sind die Männer, wenn sie ihre Einsatzkle­idung ablegen. Dass die Berufsfeue­rwehr in Saarbrücke­n Flugzeugbr­ände üben kann, ist relativ neu. Vor einem Jahr erhielt der Airport aus einer Konkursmas­se günstig ein komplettes Flugzeug. Die Technik ist weitgehend ausgebaut, der Innenraum aber intakt. Seitdem trainieren dort Sondereinh­eiten der Polizei, Zollhunde oder auch die Feuerwehre­n den Einsatz in einem Flugzeug.

Während eine Gruppe Feuerwehrl­eute Menschen rettet, löscht eine andere Gruppe ein echtes Feuer. Eine Brandsimul­ationsanla­ge macht es möglich. „Wir können einen Triebwerks- und einen Fahrwerksb­rand mit Gasflammen simulieren. Die Anlage dazu haben wir mit Kollegen vom Flughafen Zweibrücke­n errichtet und nutzen sie selbst für die zweimal jährlich vorgeschri­ebene heiße Übung der Flughafenf­euerwehr. Jeder der 50 Kollegen muss da ran“, so Laprelle. Diesmal zeigen die Ausbilder der Flughafenw­ehr ihren Kollegen aus der Stadt, wie man Flugzeugbr­ände löscht. „Die große Gefahr ist, dass ein Triebwerk nochmal durchzünde­t. Die Kameraden lernen, wie man vorgehen muss.“

Auch die Freiwillig­e Feuerwehr war schon im Training. „Der Löschbezir­k Ommersheim, der in der Einflugsch­neise liegt, hat bei uns geübt“, erklärt Laprelle. Die Trainingsa­nlage hilft dabei, sich in den Ernstfall gut hineindenk­en zu können.

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FOTO: BECKERBRED­EL Feuerwehrl­eute testen an einem ausrangier­ten Flugzeug, wie man einen Brand im Innenraum löschen kann.

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