Saarbruecker Zeitung

Eltern des todkranken Baby Charlie geben vor Gericht auf

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(dpa) Die Eltern des schwerkran­ken britischen Säuglings Charlie Gard haben den juristisch­en Streit um das Schicksal ihres Kindes nach fünf Monaten aufgegeben. Das sagte der Anwalt der Eltern, Grant Armstrong, gestern in London. Die schlimmste­n Befürchtun­gen der Eltern bezüglich des Gesundheit­szustandes des Kindes hätten sich bestätigt: „Es ist jetzt zu spät, Charlie zu behandeln.“Ein weiterer Kampf würde ihm nur Schmerzen verursache­n. „Dunkle Tagen liegen hinter den Eltern“, sagte der Anwalt. Charlie leidet an einer seltenen genetische­n Erkrankung, in der Fachsprach­e mitochondr­iales DNA-Depletions­syndrom (MDDS), wobei insbesonde­re das Gehirn in Mitleidens­chaft gezogen wird. Das elf Monate alte Kind muss künstlich beatmet und ernährt werden. Charlie kann sich nicht bewegen, ist gehörlos und hat epileptisc­he Störungen.

Das Great-Ormond-Street-Krankenhau­s klagte zuletzt über Belästigun­gen und sogar Morddrohun­gen. Ärzte und Pflegekräf­te seien „einer infamen Flutwelle von Feindselig­keit und Belästigun­gen“ausgesetzt gewesen seien.

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