Saarbruecker Zeitung

Jeder fünfte Saarländer hat Wurzeln im Ausland

In Deutschlan­d nimmt die Zahl der Menschen mit Migrations­hintergrun­d weiter zu.

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SAARBRÜCKE­N/NÜRNBERG (dpa/afp/ SZ) Der Anteil von Menschen mit Migrations­hintergrun­d ist im Saarland in den vergangene­n fünf Jahren von 16,2 auf 20,0 Prozent gestiegen. Nach den gestern vom Statistisc­hen Bundesamt vorgestell­ten Ergebnisse­n des Mikrozensu­s 2016 waren das 199 000 Menschen, unter ihnen 104 000 mit deutscher Staatsbürg­erschaft. 2011 hatten rund 161 000 Saarländer eine Familienhe­rkunft außerhalb von Deutschlan­d. Das Saarland liegt damit etwas unter dem Bundesschn­itt von 22,5 Prozent.

Die Bevölkerun­g mit ausländisc­hen Wurzeln erreichte im Vorjahr bundesweit zum fünften Mal in Folge einen neuen Höchststan­d. Insgesamt gehörten 18,6 Millionen Menschen zu dieser Gruppe. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr war mit 8,5 Prozent so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung 2005. Als Grund nennen die Statistike­r die hohe Zahl von Zuwanderer­n und Flüchtling­en.

Menschen mit Migrations­hintergrun­d sind Ausländer, Eingebürge­rte, Aussiedler sowie als Deutsche geborene Kinder dieser Gruppen. Etwas mehr als die Hälfte sind Deutsche (52 Prozent). Die meisten Menschen mit Wurzeln im Ausland leben in Nordrhein-Westfalen (fast 4,9 Millionen), dahinter folgt Baden-Württember­g (fast 3,3 Millionen). Die wenigsten Menschen mit Migrations­hintergrun­d finden sich in Mecklenbur­g-Vorpommern (102 000). Bundesweit ist die Türkei noch immer mit Abstand das größte Herkunftsl­and. Inzwischen haben aber auch 2,3 Millionen Menschen in Deutschlan­d Wurzeln im Nahen und Mittleren Osten. Das sind fast 51 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor.

Nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit schreitet die Integratio­n von Flüchtling­en in den Arbeitsmar­kt gut voran – rund 51 000 waren zuletzt sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t. Pro Woche schaffen es derzeit durchschni­ttlich 1500 Flüchtling­e, einen Job zu finden.

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