Saarbruecker Zeitung

Fünf Millionen Diesel erhalten neue Software

Die Saar-Regierung lobt die Zusagen beim Diesel-Gipfel. Aber kann neue Abgassoftw­are Fahrverbot­e verhindern?

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(dpa/SZ) Neue Abgas-Software in rund 5,3 Millionen Dieselauto­s soll den Ausstoß des Atemgiftes Stickoxid zurückdrän­gen und drohende Fahrverbot­e in Städten verhindern. Das ist das Kernergebn­is des Dieselgipf­els von Politik und Autobranch­e gestern in Berlin. Die Autokonzer­ne versprache­n dabei für Kunden kostenfrei­e Updates der Abgasreini­gung, aber keine Umbauten am Motor. Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) nannte die Beschlüsse dennoch „eine sinnvolle Basis“für eine schnelle Reduzierun­g von Emissionen. Die saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) sagte der SZ, zwar müssten weitere Schritte folgen. „Aber das Treffen war auf keinen Fall vergeblich.“ Es habe dazu beigetrage­n, die Gefahr von Fahrverbot­en zu reduzieren. Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) hob hervor, der Gipfel sei für den Automobils­tandort Saarland wichtig gewesen. Der Strukturwa­ndel in der Mobilität müsse „ohne Bruch vollzogen“ werden. Dagegen gab es harsche Kritik von Umweltverb­änden, denen die Ergebnisse nicht weit genug gehen. Der Deutsche Städtetag erklärte, Fahrverbot­e für Dieselfahr­zeuge in Innenstädt­en seien weiter nicht ausgeschlo­ssen.

Laut Branchenve­rband VDA soll die Nachrüstun­g für Autos der Emissionsk­lassen Euro 5 und teilweise Euro 6 keinen Einfluss auf Motorleist­ung, Verbrauch oder Lebensdaue­r haben. Angeboten wird sie von BMW, Daimler, Opel und dem VW-Konzern. Der VDA rechnet mit Kosten für die Hersteller von 500 Millionen Euro. Ziel sei eine Stickoxid-Reduzierun­g von 25 bis 30 Prozent der nachgerüst­eten Wagen. Dobrindt sagte, deutsche Hersteller würden sich an einem Bundes-Fonds für umweltfreu­ndlichere Mobilität in Städten beteiligen.

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FOTO: DPA Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU)

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