Handel hinkt Online-Trend hinterher
(red) Der Handel hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend ins Internet verlagert. Dieser Trend wird sich in Zukunft wohl noch weiter verstärken. Doch vielen Händlern fällt es eigenen Angaben nach schwer, mit der Entwicklung Schritt zu halten. 77 Prozent sehen sich als Nachzügler in Sachen Digitalisierung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 500 online und stationär tätigen Einzel- und Großhändlern, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. So hätten elf Prozent der Händler immer noch keine eigene Webseite.
Betrachtet man speziell die Händler, die rein stationär verkaufen, besitzt sogar rund jeder Dritte noch keinen Internetauftritt. Auch in Standard-Verzeichnissen wie Google, Google Maps, gelbeseiten.de oder werliefertwas.de ist rund jeder Vierte noch nicht eingetragen. Einen Auftritt in den sozialen Netzwerken, um im Internet auf ihr Unternehmen und ihr Angebot aufmerksam zu machen, nutzen nur drei von zehn Händlern.
Auch wenn noch längst nicht jeder Händler digitale Mittel einsetzt, schätzt sich die Branche mit Blick ins Jahr 2030 als sehr fortschrittlich ein: Rund zwei Drittel meinen, dass das Bezahlen dann beim Verlassen des Geschäfts automatisch, also ohne lange Schlangen an der Kasse abläuft. 61 Prozent sehen Läden in Zukunft in der Rolle eines Showrooms, in dem Produkte getestet und anschließend im Online-Shop des Händlers bestellt werden können. Mehr als jeder Zweite denkt, dass Waren bis dahin im stationären Handel auch über Virtual Reality erlebbar sein werden. 40 Prozent glauben daran, dass der stationäre Handel im Jahr 2030 rund um die Uhr an allen Wochentagen geöffnet haben wird.