Saarbruecker Zeitung

„Das ist ein Scheiß-Gefühl“

Tennisprof­i Haas denkt nach vielen Pleiten über seinen sofortigen Rückzug nach.

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(sid) Kitzbühel gehört für Tommy Haas zu „den schönsten Orten der Welt“. In den Tiroler Alpen besitzt der weitgereis­te Tennisprof­i ein Ferienhaus, hier fühlt sich der Wahl-Kalifornie­r wohl. Am Dienstagab­end zogen jedoch dunkle Wolken über dem Urlaubspar­adies auf, und Haas’ Miene verfinster­te sich.

Ohne jegliche Ankündigun­g platzte der aufgestaut­e Frust aus ihm heraus. Die zahlreiche­n Pleiten auf seiner Abschiedst­our haben Haas offensicht­lich stärker zugesetzt, als er lange zugeben wollte. „Das ist ein Scheißgefü­hl. Ich spiele nicht mehr das, was ich kann“, schimpfte Haas nach der 3:6, 6:7 (4:7)-Niederlage gegen Landsmann Jan-Lennard Struff: „Es kann gut sein, dass es mein letztes Match war.“

Sieht so das Ende der Laufbahn des erfolgreic­hsten deutschen Spielers der Nach-Becker-Ära aus? Eine schnöde Erstrunden-Niederlage bei einem Sandplatzt­urnier in Österreich? „Ich werde eine Pause machen und überlegen, ob es Sinn macht, noch einmal zu spielen“, sagte Haas später in einer Presserund­e. Mit 39 Jahren auf der Zielgerade­n in Richtung Ruhestand geht Haas die Kraft aus. Nach zuletzt fünf Niederlage­n in Folge, aber auch einem letzten großen Sieg über Roger Federer verlässt Haas Europa, um in Los Angeles aufzutanke­n und über eine Teilnahme an den US Open nachzudenk­en – das Turnier, bei dem er vor 21 Jahren sein GrandSlam-Debüt gegeben hatte.

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um über sein sofortiges Karriere-Ende nachzudenk­en.
FOTO: ADELSBERGE­R/DPA Tommy Haas nimmt sich Zeit, um über sein sofortiges Karriere-Ende nachzudenk­en.

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