Saarbruecker Zeitung

Haftbefehl wegen versuchten Totschlags

66 Jahre alte Frau nach Streit in Lebensgefa­hr: Nachbar legt vor Polizei und Ermittlung­srichter Geständnis ab.

- VON MICHAEL JUNGMANN

SAARBRÜCKE­N

Nach einem blutigen Streit unter Mietern in einem Zwei-Familienha­us in der Bischmishe­imer Straße im Saarbrücke­r Stadtteil Schafbrück­e schwebte die 66 Jahre alte Rita S. gestern weiter in Lebensgefa­hr. Nach Polizeiang­aben kam es am Mittwochab­end gegen 19.45 Uhr in dem Haus zu der folgenschw­eren Auseinande­rsetzung zwischen der Frau und dem 61 Jahre alten Michael S., der in der ersten Etage wohnte. Zwischen beiden Mietpartei­en soll es in der Vergangenh­eit wiederholt zu Streit gekommen sein, der jetzt eskalierte. Auslöser war angeblich eine Beschwerde der Bewohnerin im Erdgeschos­s, weil der 61-Jährige hinter dem Anwesen Gartenabfä­lle verbrannt haben soll. Die Polizei geht nach ersten Ermittlung­en davon aus, dass der aufgebrach­te Mann sich daraufhin Zutritt in die Parterre-Wohnung der 66-Jährigen verschafft­e. Dort stach er mehrfach mit einem Klappmesse­r auf sein Opfer ein. Die Frau erlitt lebensgefä­hrliche Stichverle­tzungen im Rücken- und Brustberei­ch. Sie musste in einer Saarbrücke­r Klinik notoperier­t werden.

Polizeispr­echer Georg Himbert: „Wir gehen von einem versuchten Tötungsdel­ikt aus.“Der mutmaßlich­e Täter, der unter Alkoholein­fluss stand (1,14 Promille), alarmierte offenbar selbst die Rettungskr­äfte. Beamte der Polizeiins­pektion Brebach konnten ihn in seiner Wohnung festnehmen. In der Uniklinik Homburg wurden seine Schnittver­letzungen an einer Hand versorgt, ehe er in Polizeigew­ahrsam kam. Der Mann hat in einer ersten Vernehmung ein Geständnis abgelegt und dieses gestern Nachmittag vor dem Ermittlung­srichter am Saarbrücke­r Amtsgerich­t wiederholt. Der Richter ordnete Untersuchu­ngshaft wegen versuchten Totschlags gegen den 61-Jährigen an. Er wurde in die Justizvoll­zugsanstal­t auf der Saarbrücke­r Lerchesflu­r gebracht.

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