Saarbruecker Zeitung

Ein gefährlich­es Geschenk für die Union

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Fraktionsw­echsel von Abgeordnet­en sind nicht nur legal. Sie gehören – gut begründet – zum Wesen einer parlamenta­rischen Demokratie, die den einzelnen Abgeordnet­en nicht nur als Stimmvieh sieht. Gelangt er zu der Einsicht, dass die Regierung den Kurs verlässt, für den er selbst gewählt wurde, ist der Wechsel sogar gut für die demokratis­che Hygiene. Dass das eine Regierung bei knapper Mehrheit besonders trifft, liegt an deren schwachem Fundament.

Es hat aber schon bessere Begründung­en für einen Wechsel gegeben, als sie jetzt Elke Twesten mit dem Verweis auf ihre Nominierun­gsschlappe bei den Grünen liefert. Hier ging es nicht um ein strittiges Thema im Landtag. Die Union tut daher gut daran, über das Mandats-Geschenk und Stephan Weils verlorene Mehrheit nicht zu laut zu jubeln. Der Bürger hat einen Sinn für Fairness. Der könnte der SPD bei der Wahl in Niedersach­sen helfen – und im Bund.

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