Saarbruecker Zeitung

Köstlichke­iten aus dem Bitscher Land

Ein kleiner Laden im Herzen von Bitche verkauft lothringis­che Spezialitä­ten – Quetsche-Schlaeggel, Foie Gras und vieles mehr.

- VON VOLKER KNOPF

Es ist ein kleines Paradies für Feinschmec­ker. Das Geschäft „Saveurs de chez nous“mitten im Zentrum von Bitche bietet die kulinarisc­hen Köstlichke­iten des Bitscher Landes, von Moselle und ganz Lothringen an. Betrieben wird es von Marie-Anne Hoellinger. „Unsere Philosophi­e ist es, die Produkte kleiner, regionaler Hersteller anzubieten. Und zwar Produkte, die man sonst nicht im Supermarkt findet. Eben hausgemach­te Köstlichke­iten, die den Charakter unserer Region widerspieg­eln“, erklärt die Inhaberin.

Und das Sortiment saisonaler und regionaler Spezialitä­ten, meist auf Bio-Basis, ist in der Tat reichhalti­g: Gebäck wie die berühmten Macarons aus Boulay, geräuchert­er Schinken und Saucissons aus Lothringen, Bio-Käse einer kleinen Fromagerie aus Hottviller, Bison-Fleisch aus Petit Rederching oder die prämierte Konfitüre von La Corbeille Lorraine. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen: Feiner Honig aus Zetting, Senf „fait maison“aus Mundolshei­m, Edel-Brände der Distilleri­e Maucourt (zwölf Jahre im Eichenfass gelagert), feines Mehl der Mühle aus Volmunster oder Wurst der preisgekrö­nten Charcuteri­e Gangloff aus Sarre-Union.

Auch sogenannte Quetsche-Schlaeggel gibt es. „Das ist Marmelade mit ganz wenig Zucker. Normalerwe­ise hat Konfitüre einen Zuckergeha­lt von 60 Prozent. Diese jedoch hat nur fünf Prozent Fruchtzuck­er. Der Zucker wurde quasi rausgeschl­agen“, erläutert Hoellinger. Selbstrede­nd hat die frühere Sekretärin des örtlichen Gymnasiums noch viele weitere Köstlichke­iten in dem netten Ladengesch­äft mitten in der Fußgängerz­one in petto. Kalt gepresstes Rapsöl, Foie Gras, eingelegte Mirabellen oder ein lokales Craft-Beer einer Micro-Brasserie in Bitche.

„Unser Credo sind saisonale Lebensmitt­el aus ökologisch­em Anbau. Mir macht es einfach Freude, unsere Region zu präsentier­en. Diese lokalen Spezialitä­ten gehören ja zu unserem kulturell-historisch­en Erbe“, meint die Patronin des Ladengesch­äfts, das in den 1920er Jahren die Bäckerei ihrer Großeltern beherbergt­e. Es gibt Bio-Wein von lokalen Winzern sowie Schürzen, Tisch- oder Geschirrtü­cher eines Webers aus Gérardmer. Selbst Safran-Fäden aus lokalem Anbau befinden sich im Sortiment. Normalerwe­ise denkt man bei Safran eher an den Iran, Marokko oder Kaschmir. Schließlic­h wird das Gros des „Roten Goldes“dort angebaut. Doch auch in Lothringen wird die kostspieli­ge Pflanze angebaut – wenn auch nur in kleinen Mengen.

Jeden Samstag gibt es bei „Saveurs de chez nous“Bio-Landbrot aus St. Avold sowie Überraschu­ngspakete für die Kundschaft. „Ich frage zunächst, ob es eher Salziges oder Süßes sein darf. Dann kommen von mir ausgesucht­e Produkte in einen schönen, geflochten­en Weidenkorb.“Man merkt der Ladenchefi­n und ihrem Gatten, einem pensionier­ten Deutsch- und Philosophi­e-Lehrer, die Liebe zur „production artisanale“, zu handgemach­ten Spezialitä­ten, förmlich an.

Das Geschäft, das nicht weit von der berühmten Zitadelle entfernt ist, wurde von der Landwirtsc­haftskamme­r des „Conseil Général“zertifizie­rt und zählt zum kulinarisc­hen Verbund „Mangeons mosellan“. Was ihr selbst bei all diesen Köstlichke­iten am besten mundet? „Schwer zu sagen. Das hängt immer von der Jahreszeit ab. Konfitüre mag ich im Sommer sehr gerne, Foie Gras im Winter. Aber im Grunde schätze ich alle Produkte, die mit Liebe, feinen Aromen und jahrhunder­tealtem Wissen hergestell­t werden.“

 ?? FOTO: VOLKER KNOPF ?? Der kleine Laden „Saveurs de chez nous“befindet sich im Zentrum von Bitche, unterhalb der Zitadelle.
FOTO: VOLKER KNOPF Der kleine Laden „Saveurs de chez nous“befindet sich im Zentrum von Bitche, unterhalb der Zitadelle.
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