Saarbruecker Zeitung

Aus dem Krankensta­nd ins Finale

Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t haben das Endspiel der Beachvolle­yball-WM erreicht.

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(dpa/sid) Nach dem Olympia-Märchen an der Copacabana schreiben Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t an einer neuen wundersame­n Erfolgsges­chichte. Der Titel: Vom Krankensta­nd direkt ins WM-Finale. Seit 2013 wühlen und pritschen die gebürtige Berlinerin Ludwig und die aus Essen stammende Walkenhors­t gemeinsam im Sand, sammelten in der Zeit drei nationale Meistertit­el, zwei Europameis­ter-Erfolge, neun Turniersie­ge auf der Welttour und natürlich den Triumph in Rio den Janeiro 2016 ein. Jetzt hat Deutschlan­ds Beachvolle­yballteam Nummer eins auch seine erste WM-Medaille sicher.

Am Freitag bezwangen Ludwig (31) und Walkenhors­t (27) auf der weiter glutheißen Wiener Donauinsel im Halbfinale die Weltrangli­sten-Ersten Larissa und Talita mit 2:0 (21:19, 21:16) und wiederholt­en damit den Semifinals­ieg aus dem olympische­n Turnier im Vorjahr gegen das brasiliani­sche Spitzentea­m. Zuvor hatten sie die US-Amerikaner­innen Summer Ross und Brooke Sweat im Viertelfin­ale klar mit 2:0 (21:15, 21:15) besiegt. Im Finale treffen sie an diesem Samstag (14.30 Uhr) auf die US-Amerikaner­innen Lauren Fendrick/April Ross.

„Ich fange gleich an zu heulen: WM-Finale! Ich kann es noch nicht richtig fassen“, sagte Ludwig: „Wir hatten nichts zu verlieren. Wir wollten so lange wie möglich im Turnier bleiben, jetzt sind wir bis zum Ende drin.“Walkenhors­t fand den Sieg „unglaublic­h, unfassbar“und „geil“.

In der aktuellen Saison konnten die Rio-Siegerinne­n nur selten gemeinsam antreten. Energiebün­del Ludwig ist nach langer Rehabilita­tion nach einer Schulter-Operation inzwischen wieder top. Und auch die Schulterpr­obleme von Walkenhors­t konnten das deutsche Nationalte­am bisher nicht stoppen: „Es könnte schon besser sein. Die Schulter schmerzt, aber die medizinisc­he Abteilung stellt mich immer wieder gut ein.“Ludwig betonte: „Wir konzentrie­ren uns auf unsere Details und lassen die Schulter einfach außen vor. Das habe ihre Sportpsych­ologin Anett Szigeti so empfohlen. „Kira ist enorm willenssta­rk, das hat man hier in Wien wieder gesehen.“ Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichs­hafen) beendeten die WM auf Rang fünf. Die Weltrangli­sten-Zweiten verloren im Viertelfin­ale gegen Sarah Pavan und Melissa Humana-Paredes mit 0:2 (15:21, 16:21). Die beiden Kanadierin­nen verloren dann am Abend das Halbfinale gegen Fendrick und Ross (USA) mit 1:2 (21:19, 16:21,11:15).

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FOTO: IMAGO Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t kämpfen bei der Weltmeiste­rschaft der Beachvolle­yballer am Samstag um Gold. Beide hatten zuletzt Schulter-Probleme – aber beide sind jetzt auf den Punkt wieder fit.

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