Bomben beschädigten die Mondorfer Kirche
Gläubige und der Staat verhalfen der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Mondorf nach den Weltkriegen zu neuem Glanz.
Man braucht nicht lange zu suchen. Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist schon von Weitem an ihrem spitzen Turm zu erkennen. Wuchtig präsentiert sich der auf einer Anhöhe stehende Kirchenbau im Dorf.
Mondorf ist einer der 17 Stadtteile der Kreisstadt Merzig und pfarrlich eng mit dem Nachbarort Silwingen verbunden. Die Pfarrei St. Johannes der Täufer zählt mit Silwingen rund 880 Katholiken.
Eine steile Treppe führt hoch zum Kirchenportal. Der Saal ist im klassizistischen Stil errichtet und sehr geräumi g. Für eine Dorfkirche in früheren Zeiten sicher notwendig, für heutige Verhältnisse viel zu groß. Seit 2015 ist Peter Frey Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Merzig-Hilbringen. Mit ihm und Edeltrud Collmann treffe ich mich in der Kirche. Sie ist Küsterin in St. Johannes der Täufer und sorgt für den Blumenschmuck und die gute Pflege des Gotteshauses.
Der Kirchenraum ist hell und freundlich. Im Chorraum bilden Altar, Taufbrunnen und Ambo, die alle aus hellem Sandstein gearbeitet sind, eine Einheit. Rechts und links vom Altar thronen die beiden Heiligenfiguren Nikolaus und der Kirchenpatron Johannes der Täufer, an den Seitenwänden auf Konsolen der heilige Wendelin, zweiter Kirchenpatron und Beschützer der Herden, die Heiligen Mutter Anna, Michael, Antonius von Padua und Herz Mariä. Eine beeindruckende Statue ist die Pièta auf der linken Seite des Kirchenraumes. Sie trägt ein Ölgefäß bei sich. Rechts an der Wand befindet sich ein großes Holzkreuz.
Vermutlich wurde die Vorgängerkirche der heutigen Kirche im Barockstil erbaut und besaß einen Chorturm. Ein barocker Altar aus dieser Kirche befindet sich heute noch in der Kapelle St. Marien in Silwingen. Die Grundsteinlegung für den neuen Kirchenbau erfolgte im Jahre 1843. Am 25. Oktober 1845 konsekrierte der Trierer Weihbischof Arnoldi das Gotteshaus und den Hochaltar. Die Innenausstattung wurde nach 1900 vervollständigt und verlangte den Mondorfer Gläubigen viele Opfer ab. Eine große Renovierung fand im Jahre 1929 statt, bei der die Flachdecke durch eine Rabitztonne ersetzt wurde, einem sogenannten Drahtputz mit einer Unterkonstruktion aus Metall. Gesimse unterteilen den Turm in drei Geschosse.
Leider haben die Wirren des Ersten und Zweiten Weltkriegs auch rund um Mondorf große Schäden angerichtet. Dabei blieb auch die Pfarrkirche nicht verschont. Hochaltar und Chor sowie die kunstvollen Chorgemälde wurden dabei vernichtet, die wertvollen Kirchenfenster mit den Darstellungen aus dem Leben Jesu und seiner Mutter vollkommen zerstört. Doch die Opferbereitschaft der Menschen war groß, und dank der Zuschüsse von staatlicher Seite konnten die größten Schäden in den Nachkriegsjahren behoben werden.
Einfache Kirchenfenster ersetzten dann die alten kostbaren Fenster. Zum Glück blieben das Hauptschiff und der Turm erhalten, sie wurden von Bomben nicht getroffen. Eine Geldsammlung machte es möglich, dass 1953 ein neues Glockengeläut angeschafft werden konnte. Die Mondorfer Kirche erhielt drei Glocken, für die Silwinger Kirche waren zwei bestimmt.