„Rumeiern“mit „Low Carb“ohne „Majonäse“
BERLIN (dpa/afp) Fake News, Emoji und Späti – insgesamt 5000 neue Wörter wurden in den aktuellen Duden aufgenommen. Das Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung ist jetzt 1264 Seiten stark und dokumentiert den aktuellen Stand der deutschen Rechtschreibung. Die Wörter spiegeln die Entwicklungen in den Bereichen Technik, Mode, Sport, Politik und Verwaltung wider. Hier eine Auswahl:
ZEITGESCHICHTLICHES: Flüchtlingskrise, Lügenpresse, Volksverräter, Willkommenskultur, postfaktisch, Hasskriminalität, Schmähgedicht, Fake News, Drohnenangriff, Kopftuchstreit, Brexit, Jobaussicht, queer (einer anderen als der heterosexuellen Geschlechtsidentität zugehörig), Flexitarier, Wutbürgerin (männliche Fassung war bereits enthalten).
TECHNOLOGISCHES: Selfie, Selfiestick, Tablet, Social Bot (Computerprogramm, das wie ein Mitglied eines Sozialen Netzwerks agiert), pixelig, Datenbrille, Emoji (Piktogramm, das auf Gefühlslagen, Gegenstände oder Lebewesen verweist), Filterblase, liken, Cyberkrieg, facebooken, entfreunden.
MODISCHES: Undercut, Work-Life-Balance, Low Carb, Hoodie, Urban Gardening, Roadtrip, Hygge (Gemütlichkeit, Heimeligkeit als Lebensprinzip), Jumpsuit.
UMGANGSSPRACHLICHES: verpeilen, rumeiern, abgezockt, futschikato, Tüddelkram (Unwichtiges), runterwürgen, Honk (Dummkopf, Idiot), Ramschniveau (geringe Vertrauenswürdigkeit, etwa eines Wertpapiers).
ANPASSUNGEN: Entsprechend einer Entscheidung des Rechtschreibrats wurden auch einzelne Worte angepasst. Gestrichen wurde zum Beispiel die eingedeutschte Schreibweise Ketschup, die kaum verwendet wurde. Zulässig ist jetzt nur noch Ketchup. Auch andere ungebräuchliche Varianten wie Anschovis, Majonäse oder Frotté gelten ab sofort wieder als Fehler. Amtlich erlaubt sind nur noch Anchovis, Mayonnaise und Frottee.