Saarbruecker Zeitung

Schwarz-rotes Wahlkampfg­etöse

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Union und SPD streiten scheinbar wie die Kesselflic­ker über die deutschen Militäraus­gaben. Doch dahinter steckt viel Wahlkampfg­etöse.Tatsache ist, dass sich beim Nato-Gipfeltref­fen in Wales vor drei Jahren auch die schwarz-rote Bundesregi­erung zu dem Ziel verpflicht­et hatte, bis 2024 zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s in die Rüstung zu stecken. An diesen Beschluss erinnerte jetzt die zuständige Ressortche­fin der CDU, nachdem SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz massiv dagegen Front machte. Zum Zeitpunkt dieses Beschlusse­s war vom sozialdemo­kratischen Regierungs­partner nichts dergleiche­n zu hören. Da liegt der Verdacht nah, die Genossen könnten versuchen, ihrem bislang müden Schulz-Wahlkampf mehr Leben einhauchen. Allerdings sind die Sozialdemo­kraten ebenfalls weit davon entfernt, die Bundeswehr kaputt sparen zu wollen, wie es ihnen Ursula von der Leyen praktisch unterstell­t. Schließlic­h plädiert auch Schulz für eine „bestmöglic­he Ausrüstung“der Truppe. Der Ende Juli offenbar aus technische­n Gründen abgestürzt­e Bundeswehr-Hubschraub­er in Mali und der Mangel an entspreche­nden Piloten sind ein trauriges Indiz für den großen Nachholbed­arf.

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