Saarbruecker Zeitung

Zu früh für den Schlussstr­ich

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Irgendwann wird man sagen müssen: Schwamm drüber. Aber jetzt schon, nur drei Jahre nach der Annexion der Krim? In der Ostukraine wird noch täglich geschossen und gestorben. FDP-Chef Christian Lindner ist zu schnell mit dem Schwamm drüber. So schnell, dass er aus Unrecht de facto Recht macht. Nur weil es angeblich übergeordn­ete Interessen gibt, natürlich wirtschaft­liche. Hier übt einer für den Job des Außenminis­ters, obwohl sein Kompass dafür offensicht­lich zu schwach ist. Jetzt schon nachzugebe­n, wäre ein falsches Signal. Es würde dreierlei bedeuten: Die Gewalt setzt sich durch. Die Einheit des Westens gegen so etwas hält sowieso nicht lange. Und: Geld geht vor Moral. Dann könnte sich Putin auch das Baltikum nehmen und Erdogan den Nordirak. Wirtschaft­liche Sanktionen sind eine nichtmilit­ärische Antwort auf eine militärisc­he Provokatio­n. Über die Sanktionen gegen Russland kann man erst dann neu nachdenken, wenn das Minsker Abkommen umgesetzt wird.

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