Saarbruecker Zeitung

430 Kilometer für ein Heimspiel

Die TuS Koblenz und die Würzburger Kickers trifft es im DFB-Pokal richtig hart.

-

MÜNCHEN

(dpa) Ein paar genervte Anwohner brocken den Würzburger Kickers ein Heimspiel in 100 Kilometern Entfernung ein, die TuS Koblenz muss als Gastgeber sogar absurde 430 Kilometer weit reisen. Die beiden Vereine sind die prominente­sten Umzügler in der ersten Runde des DFB-Pokals am kommenden Wochenende. Während sich – wie jedes Jahr – kleinere Amateurclu­bs größere Fußballsta­dien in der Nähe suchen, um Zuschauerz­ahl und Einnahmen zu erhöhen, hätten sich Würzburg und Koblenz ihre Auswärtsfa­hrten zu den Heimspiele­n gern erspart. Eine Übersicht: TUS KOBLENZ (gegen Dynamo Dresden, Freitag, 19 Uhr).

Weil die Sanierung der Leichtathl­etikbahn im Stadion Oberwerth nicht rechtzeiti­g abgeschlos­sen werden konnte, weichen die Rheinlände­r für die Partie gegen den Zweitligis­ten Dynamo Dresden ins 430 Kilometer entfernte Zwickau aus. Weiter musste eine deutsche Mannschaft wohl noch nie zu einem Heimspiel anreisen. Zuvor hatte es nur Absagen bei Alternativ­standorten wie Mainz, Wiesbaden und Köln gegeben. Wegen des schlechten Rufs der Dresdner Fans untersagte Nordrhein-Westfalen sogar für das gesamte Bundesland die Austragung des Spiels. Die Dresdner müssen nur noch rund 130 Kilometer reisen. Immerhin übernimmt die Stadt Koblenz Mehrkosten in Höhe von 50 000 Euro. SV MORLAUTERN (gegen Greuther Fürth, Sonntag, 15.30 Uhr).

Der Oberligist aus Kaiserslau­tern trägt seine Heimspiele normalerwe­ise auf einem Kunstrasen­platz aus. Das ist im DFB-Pokal nicht zulässig. Morlautern träumte daher von einem Umzug ins Fritz-Walter-Stadion, doch daraus wurde nichts. Nun steigt die Partie gegen den Zweitligis­ten Fürth in Pirmasens. SV EICHEDE (gegen 1. FC Kaiserslau­tern, Samstag, 15.30 Uhr).

Der Oberligist aus Schleswig-Holstein hätte „am liebsten bei uns im Dorf“gespielt, sagt Vereinsche­f Olaf Gehrken. Ins Stadion an der Lohmühle in Lübeck passen aber 13 000 statt wie zuhause 3000 Zuschauer. WÜRZBURGER KICKERS (gegen Werder Bremen, Samstag, 20.45 Uhr).

Wegen einer Klage von sechs Anwohnerpa­rteien darf in Würzburg kein Spiel nach 19.30 Uhr angepfiffe­n werden. Eine Vorverlegu­ng der Partie kam für den DFB zu kurzfristi­g. Das fast eineinhalb Autostunde­n entfernte Stadion in Offenbach war die bestmöglic­he Lösung. 1. FC RIELASINGE­N-ARLEN (gegen Borussia Dortmund, Samstag, 15.30 Uhr).

Der Verbandsli­gist weicht ins rund 100 Kilometer entfernte Stadion des SC Freiburg aus. TUS ERNDTEBRÜC­K (gegen Eintracht Frankfurt, Samstag, 15.30 Uhr).

Der West-Regionalli­gist TuS Erndtebrüc­k zieht nach Siegen um. Das gut 30 Kilometer entfernte Leimbachst­adion fasst 18 500 Zuschauer, zu Wochenbegi­nn waren mehr als 11 000 Karten abgesetzt. LEHER TS (gegen 1. FC Köln, Samstag, 15.30 Uhr).

Die Leher Turnerscha­ft von 1898 zieht ins Nordseesta­dion, wo sonst der Stadtrival­e OSC Bremerhave­n spielt. FC NÖTTINGEN (gegen VfL Bochum, Sonntag, 15.30 Uhr).

Der Oberligist mit Matthias Cuntz (Ex-SVE) spielt im Wildparkst­adion in Karlsruhe.

 ??  ?? FOTO: RUPPENTHAL Trainer Petrik Sander muss mit seiner TuS Koblenz gegen Dresden bis nach Zwickau ausweichen.
FOTO: RUPPENTHAL Trainer Petrik Sander muss mit seiner TuS Koblenz gegen Dresden bis nach Zwickau ausweichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany